Lagerplatz, Reichweite und Co. So wintertauglich sind Elektroautos

Düsseldorf · Die kalte Jahreszeit ist da – und mit ihr kommen die Probleme. Worauf Besitzer von batteriebetriebenen Fahrzeugen achten müssen

Symbolbild.

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Foto: dpa/Marijan Murat

Autofahrer haben es im Winter nicht leicht: Sie müssen sich nicht nur mit glatten Straßen, Nebel und im schlimmsten Fall auch noch mit Schnee herumplagen, sondern auch mit einem höheren Verbrauch. Doch nicht nur bei Benziner und Diesel ist das ein Problem, sondern auch bei Elektroautos – vor allem aufgrund des Energiebedarfs für die Heizung, die nicht die Abwärme des Motors zum Aufwärmen des Innenraums nutzen kann. Ein Überblick, wie wintertauglich die Fahrzeuge sind und was in der kalten Jahreszeit beachtet werden muss.

Kann das Elektroauto im Winter draußen stehen bleiben?

Ja, das geht, aber ideal ist es nicht: Die Kapazität der Batterie leidet und die Kälte wirkt sich negativ auf den Ladevorgang aus. Der verlängert sich nämlich, wenn der Akku nicht warm ist. Dah er ist ein Elektroauto laut dem TÜV-Nord am besten in einer Garage mit installierter Wallbox aufgehoben.

Friert der Akku bei E-Autos im Winter ein?

Nein, die Hersteller haben vorgesorgt. Die Akkus unterkühlen im Winter nicht, weil sie gut isoliert sind. Außerdem hilfreich: Ladesäulen geben geringere Mengen Strom ab, um den Akku zu schonen.

Vermindert Kälte die Reichweite von E-Autos?

Das ist das Hautproblem im Winter. Kälte kann die Reichweite von Elektroautos erheblich einschränken. Das liegt nicht nur daran, dass die Heizung so viel Energie beansprucht. Auch der mehrere Hundert Kilo schwere Akku, der normalerweise im Fahrzeugboden untergebracht ist, muss aufgewärmt werden – seine Idealtemperatur liegt nämlich im Bereich von 20 bis 40 Grad Celsius. Die Hersteller können dem Reichweitenverlust mit einer guten Heizstrategie entgegenwirken. Dafür installieren sie eine Software, die dafür sorgt, dass gerade genug Energie genutzt wird, um den Akku auf Betriebstemperatur zu halten.

Wie kann man im Stau Strom sparen?

Wer Sorge hat, mit seinem E-Auto im winterlichen Stau stecken zu bleiben, sollte einige Tipps des TÜV-Nord beherzigen. So hilft es etwa, auf die Sitzheizung zu verzichten, die Heizung auf Umluftbetrieb und zusätzlich niedriger einzustellen, denn so braucht sie weniger Energie. Fenster und Türen nicht länger als nötig öffnen und tagsüber bei guten Sichtverhältnissen von Abblend- auf Tagfahrlicht wechseln.

Wie komme ich mit dem E-Auto gut durch den Winter?

Nur mal kurz zur fünf Kilometer entfernten Arbeitsstelle fahren und den Wagen dort acht Stunden draußen stehen lassen? Das ist laut ADAC nicht besonders ratsam. Denn danach muss man Innenraum und Akku wieder ganz neu aufheizen. Wer das nicht vermeiden kann, sollte vorher die Batterie ausreichend aufgeladen haben: Die Ladezeiten verlängern sich nämlich bei Kälte. Und es ist besser, abends zu laden, wenn sie noch auf Betriebstemperatur ist. Dann ist die Ladeleistung am besten. Der ADAC empfiehlt außerdem, den Fahrmodus auf Eco einzustellen. So spart man viel Energie.

Welche Vorteile bieten E-Autos im Winter?

Es gibt laut ADAC auch im Winter gute Argumente für ein Elektroauto. Morgens muss man im Normalfall nicht kratzen, denn in den meisten elektrischen Fahrzeugen ist serienmäßig eine Standheizung verbaut. Die kann man zum Beispiel per App steuern und damit das Fahrzeug vorheizen. Um nicht die Reichweite zu verringern, kann man den Strom dafür am besten aus einer Ladesäule beziehen. Aber auch ohne Vorheizen kommt – anders als beim Verbrenner – sofort warme Luft aus dem Innenraumgebläse.

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