400 Tiere warten auf neue Besitzer Albert-Schweitzer-Tierheim Bonn empfängt Besucher

Bonn · "Der Tag der offenen Tür ist wie ein Familientreffen. Wir geben anderen Projekten die Möglichkeit, ihre Arbeit zu präsentieren, und es kommen auch immer viele Ehemalige, die bereits Tiere übernommen haben", meinte Regina Rademächers, die schon seit 18 Jahren für das Tierheim tätig ist.

 Nadine und ihr Hund Kuba führen Kunststücke vor.

Nadine und ihr Hund Kuba führen Kunststücke vor.

Foto: Barbara Frommann

Und so war denn auch am Sonntag im Bonner Albert-Schweitzer-Tierheim wieder einiges los. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, das Tierheim kennenzulernen, sich über andere Tierschutzorganisationen zu informieren oder schon das erste Gespräch zur Vermittlung eines Tieres zu führen.

Die konkrete Vermittlung von Tieren stand an diesem Tag aber eher im Hintergrund: "Es geht eher darum, Vorurteile abzubauen", so Rademächers. Die rund 80 Hunde, 100 Katzen und 244 Kleintiere, die das Heim beherbergt, wurden entweder gefunden oder direkt im Heim abgegeben.

Eine höhere Zahl an Abgaben aufgrund der zurückliegenden Ferienzeit war jedoch nicht zu verzeichnen: "Das ist schon länger nicht mehr so wie früher. Die Haustiere haben einfach einen höheren Stellenwert als vor 30 Jahren", schätzt Regina Rademächers. Im vergangenen Jahr vermittelte das Heim 358 Hunde an neue Besitzer. Insgesamt werden mehr Tiere vermittelt als neu aufgenommen. Trotzdem hat das Tierheim auch Sorgen. Vor allem die Verbreiterung der nahe gelegenen Autobahn 565 ("Tausendfüßler") könnte ein Problem werden: "Es ist noch nicht entschieden, ob die neue Trasse unterirdisch verlaufen soll. Wenn nicht, würden die Pfeiler der Brücke auf unserem Grundstück stehen. Das macht uns Sorgen", erklärte Rademächers.

Unterstützt wird das Tierheim von einer ganzen Reihe ehrenamtlicher Helfer, die die Hunde ausführen, die Katzen streicheln und auch den Kleintieren menschliche Nähe bieten. Finanziell lebt das Tierheim vor allem von Spenden. Auch die monatlichen Flohmarktverkäufe, die von Mai bis Oktober an jedem ersten Samstag auf dem Friedensplatz stattfinden, kommen den Tieren zugute. "Das Tierheim hat rund 800.000 Euro Kosten im Jahr, die Stadt übernimmt nur einen kleinen Teil davon. Der Rest wird über Spenden eingenommen", erklärte Rademächers. Außerdem unterhält das Tierheim einen Second-Hand-Laden in der Kasernenstraße, deren Einnahmen ebenfalls den Tieren zugutekommt.

Auch beim Tag der offenen Tür waren sämtliche Ehrenamtliche dabei, spendeten Salate, Kuchen und Waffeln und informierten über die Tiere. Wer ebenfalls Lust hat, als ehrenamtlicher Helfer im Tierheim Albert Schweitzer zu arbeiten, kann sich per E-Mail an info@tierheimbonn.de melden. Weitere Infos gibt es auch auf www.tierheimbonn.de.

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