Tiere in Bonn und der Region Das große Krabbeln der Marienkäfer im Herbst

Bonn · Marienkäfer gelten als Glücksbringer. In diesen Tagen tauchen sie teils in größeren Formationen in Bonn und der Region auf. Das vermehrte Aufkommen der Käfer ist nicht ungewöhnlich.

Marienkäfer nutzen die letzten warmen Tage, bevor sie sich einen Platz zum Überwintern suchen.

Marienkäfer nutzen die letzten warmen Tage, bevor sie sich einen Platz zum Überwintern suchen.

Foto: picture alliance / dpa/Stefan Sauer

Coccinella septempunctata – so heißt der heimische Siebenpunkt-Marienkäfer unter Biologen. Er und seine Verwandtschaft sind gerade jetzt, wo die Tage kühler werden häufig in großen Mengen in Bonn und der Region zu sehen.

Die Insekten sitzen in Gruppen oder Schwärmen auf Fassaden, krabbeln an Fenstern entlang oder kriechen in die kuschelige Wohnung. Für manch einen werden die sonst als Glücksbringer bekannten Insekten im Herbst an der Hausfassade zum Ärgernis.

Warum Käfer in Wohnungen überwintern

Doch das vermehrte Aufkommen ist nicht ungewöhnlich. Berichtet der Naturschutzbund Deutschland, Nabu. Marienkäfer nutzen die letzten Sonnentage, um sich auf den Winter vorzubereiten. Einige gehen auf Wanderungen in wärmere Regionen Europas. Andere suchen sich hier Überwinterungsplätze. „Wer jetzt zahlreiche Marienkäfer an einer Hauswand beobachtet und am nächsten Tag vergebens danach sucht, der hat sehr wahrscheinlich einen Marienkäfertrupp auf Wanderpause gesehen“, heißt es beim Nabu.

Krabbeln die kleinen Käfer in Wohnungen, geschehe dies eher zufällig. Das bestätigte bereits im vergangenen Jahr auch Karl-Heinz Jelinek, Entomologe vom Naturschutzbund NRW: „Die Käfer suchen sich einen geeigneten Ort, an dem sie überwintern können.“ Wohnhäuser sind dabei ein idealer Rückzugsort für die Sechsbeiner.

Doch woran liegt das? „Der Käfer, insbesondere der asiatische Marienkäfer, sucht sich Felsstrukturen für seine Bleibe aus. Das können Ritzen oder Spalten sein. Diese Strukturen finden die Krabbler auch an unseren Wänden vor“, erklärt Jelinek.

Die Krabbeltiere bevorzugen dabei Mauernischen, Dachsparren aber auch Rinden, Laub oder Moos. Oftmals treten sie in Scharen auf. Sinken die Temperaturen wieder, machen sich die Käfer erneut auf die Suche nach einem warmen Ort zum Überwintern.

Marienkäfer machen keine Probleme

Wer die Käfer an der Hauswand oder in den eigenen vier Wänden entdeckt, muss sich keine Sorgen machen. Denn so lästig sie vielleicht sein mögen, gilt dennoch: Marienkäfer sind weder schädlich noch gefährlich.

„Die tun doch nichts“, stellt Jelinek klar. Sie beispielsweise mit Düften zu vertreiben, sei sinnlos. Auch der Begriff „Käfer-Invasion“ sei deplatziert. Die Käfer seien vielmehr nützlich in der Schädlingsbekämpfung - beispielsweise gegen Blattläuse.

(ga)
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