Neue Studie und altbewährte Mittel Was gegen Mücken und Mückenstiche hilft
Bonn · Sie summen, stechen und können im schlimmsten Fall gefährliche Krankheiten übertragen: Mücken. Die Hauptsaison für die Zweiflügler beginnt im Juni, doch auch jetzt schwirren schon einige Exemplare durch die Luft. Was gegen Mücken und bei Mückenstichen hilft.
Nicht etwa das sprichwörtlich „süße Blut“ oder helles Licht in den Abendstunden ist es, was die Mücken anlockt, sondern der Geruch des Menschen. Die Insekten fliegen auf Schweiß, Kohlenstoffdioxid und bestimmte Duftstoffe in Kosmetikprodukten. Empfohlene Hausmittel gibt es en masse, aber nicht alle halten das, was sie versprechen. Besonders aktiv sind Mücken im Spätsommer. Je nach Witterungsbedingungen sind die Insekten bis in den Frühherbst unterwegs.
Was hilft gegen Mücken?
Da Mücken vom Menschen angezogen werden, stellt es eine Herausforderung dar, die Blutsauger dauerhaft auf Abstand zu halten. Einige Tipps können jedoch dabei helfen, Mücken abzuschrecken. Um die Insekten erfolgreich aus der Wohnung fernzuhalten, bieten sich Insektenschutzgitter an, für einen ruhigen Schlaf empfiehlt sich ein Moskitonetz über dem Bett. Auch Gerüche von Pflanzen wie Lavendel und Minze wirken abschreckend auf die Tiere. Regelmäßiges Duschen und Ventilatoren können zudem helfen, den für Mücken anziehenden Geruch abzuwaschen und zu verschleiern.
Den besten Schutz bieten lange, luftige Kleidung und spezielle Insektenschutzmittel. Beim Test verschiedener Insektenabwehrmittel kam Stiftung Warentest 2019 zu dem Ergebnis, dass reine Naturprodukte aus ätherischen Ölen nicht für einen umfangreichen Schutz vor Mückenstichen ausreichen. Gute Insektenschutzmittel wirken demnach bis zu acht Stunden und enthalten Wirkstoffe wie Diethyltoluamid (DEET), Icaridin oder Para-Menthan-3,8-Diol. In europäischen Gebieten vorzuziehen sei Icaridin, da der Wirkstoff gut verträglich sei und angenehm rieche. In früheren Tests wurden auch Mückenarmbänder, die die Insekten mit ätherischen Ölen fernhalten sollen, Ultraschallgeräte und UV-Lichtgeräte getestet. Keines der Geräte bestand den Test. Ob den Körpergeruch verändernde Substanzen wie Knoblauch oder Vitamin B1 Mücken abschrecken, konnte in Studien noch nicht hinreichend erwiesen werden.
Ätherische Öle und Duftstoffe aus Seifen sowie Pflegeprodukten schützen nur über kürzere Zeiträume vor Mückenstichen, enthalten dafür aber weniger Chemie. Besonders unbeliebt sollen Zitronengras, Minze, Nelke, Zimt und Eukalyptus sein. Auch Raumsprays und Duftlampen, die ätherische Öle im Raum verteilen, können für kürzere Zeiträume für Ruhe sorgen. Sensible Menschen sollten bei jeglichen Produkten, die direkt auf die Haut aufgetragen werden, vorsichtig sein, da chemische Substanzen und insbesondere ätherische Öle die Gefahr bergen, allergische Reaktionen hervorzurufen.
Was hilft bei Mückenstichen?
Nur die weiblichen Mücken saugen Blut, da sie ein bestimmtes Eiweiß benötigen, um nach der Befruchtung Eier zu bilden. Die Entzündungsreaktion nach einem Stich kann durch Kühlen verlangsamt werden. Auf der anderen Seite des Spektrums hilft auch Hitze gegen den Juckreiz. In der Apotheke sind elektronische Wärmestifte erhältlich, die mit einem kurzen Hitzeimpuls die körpereigene Produktion des Botenstoffs Histamin stoppt. Viele Cremes und Gels aus der Apotheke enthalten ebenfalls Antihistaminika und können für Linderung der Symptome sorgen.
Im Mai 2023 stellten Wissenschaftler eine Studie zum Zusammenhang zwischen Seife und Mückenstichen vor. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass bestimmte Duftstoffe auch Menschen, die für gewöhnlich häufiger gestochen werden als andere, vor Mücken schützen. Produkte mit Kokosduft sollen besonders abstoßend auf Mücken wirken, wobei die Insekten nicht auf den Geruch alleine, sondern auf die Kombination der chemischen Düfte mit dem Eigengeruch reagieren.