Lass' schnuppern So gewöhnt sich der Hund an Maske des Halters

Hamburg · Wenn Herrchen oder Frauchen Maske tragen, kann das den Hund irritieren. Das liegt aber weniger an der Maske. Vielmehr können Sprache und Verhalten der Vertrauensperson verunsichern. Was hilft?

 Damit beim Hund nicht nur Genuschel ankommt, sollten Hundebesitzer unter der Maske klar und deutlich sprechen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Damit beim Hund nicht nur Genuschel ankommt, sollten Hundebesitzer unter der Maske klar und deutlich sprechen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Foto: Christin Klose

Verschwindet die untere Gesichtshälfte hinter einer Maske, können Hunde ihren vertrauten Halter zwar immer noch erkennen. Verunsichern könnte sie aber, wenn von Frauchen oder Herrchen Angst oder Stress ausgeht.

„Je gelassener man selbst mit dem Aufsetzen der Mund-Nasen-Bedeckung umgeht, umso entspannter ist auch der Vierbeiner“, erklärt Barbara Schöning von der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie (GTVMT).

Nicht die Optik, sondern die gesprochenen Worte könnten den einen oder anderen Hund irritieren. Denn durch die Masken klinge die Stimme gedämpft und ähnele mehr einem Genuschel als einer klaren Aussprache. Das erschwert dem Tier, sein Gegenüber zu verstehen und Signale richtig zu deuten. Deshalb heißt es: klar und deutlich sprechen!

Auch Körperhaltung hat Einfluss auf Reaktion

Überhaupt ist das Verhalten des Halters ausschlaggebend dafür, ob und wie das Tier auf die Maske reagiert. „Ein eher unruhiger Hund könnte durch die neue Situation etwa nervöser reagieren als ein Vierbeiner, der schon entspannt ist und ein enges Verhältnis zu seinem Besitzer hat“, so Schöning.

Bei vielen Maskenträgern ließe sich eine veränderte Körperhaltung beobachten. So versuchen etwa Brillenträger durch die Maske zu atmen, ohne dass die Brille beschlägt. Dabei halten sie Hals und Kopf oft sehr steif. Das passiert auch beim Versuch, über die Maske zu schauen, wenn diese sehr weit oben auf dem Nasenrücken sitzt. Diese veränderten Haltungen kann ein Hund der Tierärztin zufolge als bedrohlich empfinden.

Maske beschnuppern lassen

Sollte ein Hund doch mal gestresst reagieren, empfiehlt die Tierärztin, sich dem Vierbeiner langsam und ruhig zu nähern. „Etwa zwei Meter vor dem Tier kann der Halter die Maske dann so aufsetzen, dass der Hund sie sehen kann. Dabei sollte er mit normaler, ruhiger und freundlicher Stimme mit dem Tier sprechen“, rät Schöning.

Manchen Hunden helfe es, wenn sie an der Maske schnuppern können. Mit bereits trainierten Hunden können Halter gut gelernte Gehorsamsübungen wie „Sitz“ oder „Platz“ mit aufgesetzter Maske wiederholen. Vertraute Situationen machen es dem Tier einfacher, sich schnell an das halb verdeckte Gesicht zu gewöhnen.

© dpa-infocom, dpa:210204-99-300036/3

(dpa)
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