100 000 Tiere auf einer Fichte

Der Borkenkäfer spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechselkreislauf des Ökosystems Wald, doch nuin hat sich der Buchdrucker massenhaft vermehrt. Befallene Bäume sollten unverzüglich eingeschlagen und abtransportiert werden.

Region. (hpf) Der Borkenkäfer spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechselkreislauf des Ökosystems Wald. Er dient diversen Vögeln als Nahrung, bringt geschwächte Bäume zum Absterben und schafft so Platz für neue, dem Standort besser angepasste Bäume. In Europa gibt es laut Wikipedia 154 Arten.

Große Schäden am Baumbestand gibt es immer dann, wenn der Käfer sich in zu warmen und zu trockenen Perioden massenhaft vermehrt. Zur Eiablage bohren sich die Käfer Gänge in die Rinde oder in das Holz. Gegen diesen Befall wehren sich gesunde Bäume in der Regel durch Harzausfluss.

Die Larven der Rindenbrüter ernähren sich von den saftführenden Schichten des Baumes in der Rinde (Bastgewebe). Sie mögen nur frische Rinde, totes Holz verschmähen sie. Da diese Schicht die Lebensader des Baumes darstellt, führt der Befall meist zum Absterben desselben. Bei den Rindenbrütern unterscheidet man den "Buchdrucker", den "Kupferstecher", die beide die Fichte bevorzugen, den "Waldgärtner" (Kiefer), den Eichensplintkäfer und den Buchenborkenkäfer.

Bei großflächigem Borkenkäferbefall fallen die Holzpreise auf dem Markt dramatisch. Für Waldbesitzer entsteht großer finanzieller Schaden. Der Wertverlust liegt bei mindestens 30 Prozent. Der Waldbesitzer ist gesetzlich verpflichtet, zum Schutz der Waldnachbarn Maßnahmen gegen den Borkenkäfer zu ergreifen.

Befallene Bäume sollten unverzüglich eingeschlagen und abtransportiert werden, um einen Übersprung des Befalls von Krone zu Krone zu vermeiden. Der Befall (50 000 bis 100 000 Käfer an einer mittelgroßen Fichte) wird durch Entrindung oder Rindenverbrennung bekämpft. Keiner der natürlichen Feinde des Borkenkäfers kann bei einer Massenvermehrung die Population wesentlich verringern.

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