"Tag des Wasserretters" 200 Rettungsschwimmer üben in Eitorf

EITORF · Mehr als 200 junge Wasserretter im Alter von 12 bis 18 Jahren kamen aus allen Teilen Nordrhein-Westfahlens an die Sieg, um anhand von verschiedensten Übungen Einsatzszenarien, Theorie und Teambildung zu lernen.

 Rettungssäcke gehören zur Grundausstattung der Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft bei ihrer Übung an der Sieg.

Rettungssäcke gehören zur Grundausstattung der Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft bei ihrer Übung an der Sieg.

Foto: Ingo Eisner

Zwei verunfallte Autos stehen sich gegenüber, Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei sind noch nicht vor Ort. Dafür allerdings die Ersthelfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Ein Team kümmert sich um die Versorgung einer bewusstlosen Person, ein anderes Team versorgt einen leichtverletzten Betrunkenen.

Und dann kommt auch noch ein nerviger Paparazzo hinzu, der um jeden Preis das Titelfoto für diesen Unfall schießen möchte und sich ungehemmt zwischen Verletzen und Helfer drängt. Doch jeder Helfer weiß was er zu tun hat, das Team ist eingespielt. Ungefähr so sah am Wochenende das simulierte Szenario 7 der DLRG beim "Tag des Wasserretters" aus.

Mehr als 200 junge Wasserretter im Alter von 12 bis 18 Jahren kamen aus allen Teilen Nordrhein-Westfahlens an die Sieg, um anhand von verschiedensten Übungen Einsatzszenarien, Theorie und Teambildung zu lernen. Dabei stand nicht nur die Rettung im Wasser sondern auch das Verhalten bei Unfallsituationen an Land auf dem Plan.

"Viele sind erst 12 Jahre alt und machen diese Arbeit zum ersten Mal, andere kennen die Übungen nur aus dem Schwimmbad und erleben hier zum ersten Mal die Strömungen im Fließgewässer", berichtet Carina Koch, Pressesprecherin der DLRG.

Außerdem solle der Nachwuchs an die Arbeit als Rettungshelfer herangeführt werden, während die älteren lernen sollen, im Einsatz Verantwortung zu übernehmen, meint Koch weiter. Und so ist es ein geschäftiges Treiben entlang der Sieg und im Hindenburgpark. Überall sind verschiedene Szenarien aufgebaut und junge motivierte Einsatzteams widmen sich immer neuen Herausforderungen.

Auch der 14-jährige Jörn Tessman und sein drei Jahre älterer Bruder Jan der DLRG Ortsgruppe Dormagen, lassen es sich nicht nehmen, an diesem Wochenende dabei zu sein und ihr theoretisches Wissen auch in praktischen Übungen anzuwenden.

Bei Szenario 1 arbeiten die Jungs zusammen mit der freiwilligen Feuerwehr und genießen es, sich mit den überdimensionalen Wasserschläuchen der Wehrleute abzuspritzen. Trocken bleibt bei dieser Übung eigentlich keiner.

"Außer die Reporter, die durften wir ja leider nicht nass machen", beklagt sich Jörn schmunzelnd. Jörn ist, wie er selber berichtet noch gar kein aktiver DLRGler, denn er hat noch keinen Rettungsschwimmschein. Doch genau dieser ist sein nächstes Ziel. Da kommt ihm das Übungswochenende ganz gelegen.

Zum Rettungsschwimmen selber ist er erst durch seinen Bruder Jan gekommen, der ihn "einfach mal mitgeschleppt hat". Und der hat, im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder, schon ein wenig mehr Erfahrung. Das Rettungsschwimmabzeichen in Bronze und den Sanitätsschein hat er schon erreicht.

Damit ist er nun richtiger Nachwuchs-DLRGler. "Wenn man da so einmal reingerutscht ist, macht es einfach total viel Spaß", meint Jan und hat dieses Hobby auch während seines sechsmonatigen Aufenthalts in Australien weiter ausgeführt.

So kenne er nun nicht nur Situationen an Badeseen und Flüssen sondern auch an großen Ozeanen, meint Jan weiter. Ansonsten sei es aber in Deutschland doch recht ähnlich zu Australien. Denn helfen tut man ja schließlich überall. Da spielt die Region keine Rolle.

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