Thomas Bernecker träumt vom Kinofilm 21-Jähriger aus Sankt Augustin räumt Filmpreise ab

SANKT AUGUSTIN · Eigentlich ist Thomas Bernecker gerade eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton am Fraunhofer Institut in Sankt Augustin. In seiner Freizeit dreht er mit der eigenen Amateurfilmgruppe "Bernie-Show" Kurzfilme und Spots - und räumt dafür gleich reihenweise Auszeichnungen ab.

 Kreative Ecke: Noch ist die Größe des heimischen Arbeitsplatzes von Thomas Bernecker überschaubar.

Kreative Ecke: Noch ist die Größe des heimischen Arbeitsplatzes von Thomas Bernecker überschaubar.

Foto: Holger Arndt

"Irgendwann möchte ich unbedingt einen eigenen Kinofilm drehen", erzählt Thomas Bernecker entschlossen, während er am Küchentisch seiner kleinen Wohnung sitzt. "Aber bis es soweit ist, muss ich wohl erst noch das nötige Kleingeld verdienen."

Der 21-Jährige ist Auszubildender zum Mediengestalter Bild und Ton am Fraunhofer Institut in Sankt Augustin. Seine Liebe zum Filmdreh hat er bereits früh entdeckt, mit 13 bekam er von seinen Eltern zum Geburtstag die erste Digitalkamera geschenkt. "Damals wurde Fernsehen für mich das greifbare Medium, und so kam ich dann wohl zur Filmerei", erzählt Bernecker.

Von da an drehte er mit Freunden zusammen in der eigenen Amateurfilmgruppe "Bernie-Show" unterschiedliche Kurzfilme, 2005 gewann er den ersten seiner zehn Preise. "Von da an habe ich mir zum Ziel gesetzt, jedes Jahr einen Preis zu gewinnen", sagt der 21-Jährige.

Die Jagd nach Preisen nimmt er mittlerweile nicht mehr ganz so ernst. "Die Vorgaben für solche Preise sind meist sehr eng gefasst", erklärt er. "Aber irgendwann machst du dir auch Gedanken darüber, was deine Filme ausdrücken sollen."

Ende des vergangenen Jahres organisierte Bernecker seine erste größere Produktion. Für eine Aachener Kosmetikfirma drehte er einen Image-Spot, der auf verschiedenen Messen gezeigt werden soll. Gemeinsam mit mehreren anderen Auszubildenden plante er den gesamten Dreh, vom Catering bis hin zur Auswahl der Models. Die Ausrüstung stellte das Institut dem Filmteam kostenlos zur Verfügung. "Wir bekommen sehr viel Unterstützung für eigene Projekte", sagt der Azubi. "Aus diesem Grund wollte ich unbedingt dorthin."

Er hofft, dass durch den Spot weitere Firmen auf ihn aufmerksam werden und ihn engagieren: "Ich will in der Werbebranche auf jeden Fall Fuß fassen, um Geld zu verdienen." Denn damit möchte er später seine Kinoproduktion finanzieren. "Das ist zumindest momentan der Plan", fügt er hinzu und lacht.

Bereits während seiner Schulzeit hat Bernecker eigene Projekte realisiert, um Kontakte zu knüpfen und Geld zu verdienen. Nach dem Ende seiner Ausbildung kann er noch ein Jahr bei Fraunhofer arbeiten. "In der Zeit möchte ich dann richtig loslegen und selbstständig arbeiten", erklärt er. Zusammen mit einigen anderen Auszubildenden will er ein Netzwerk gründen, in dem sich die Nachwuchs-Filmer gegenseitig unterstützen und Referenzen sammeln.

In den kommenden Wochen steht für ihn jedoch erst einmal seine Abschlussprüfung auf dem Programm. Die Azubis müssen aus drei Themen eines auswählen und darüber einen kurzen Film erstellen. Thomas hat sich bereits entschieden: Er dreht einen Beitrag über den Weg zum Erfolg.

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