Unwetter in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis 25 Zentimeter Eis auf der K12n

BONN · Ein Unwetter mit verheerenden Hagelschauern ist am Sonntagabend über Teilen Bonns und dem Rhein-Sieg-Kreis niedergegangen. Während das südliche Kreisgebiet mit Gemeinden wie Wachtberg, aber auch das rechtsrheinische Kreisgebiet mit Siegburg und dem Siebengebirge verschont blieben, hatte das Unwetter besonders heftig über Bornheim und Teilen Alfters gewütet. Die Straßen waren teils auch am Montag noch gesperrt.

Auch in den Bonn musste die Feuerwehr 15 Mal ausrücken, etwa um Keller leer zu pumpen. Einsatzschwerpunkte waren hier Dransdorf und Tannenbusch. Personen wurden nicht verletzt.

Gegen 19 Uhr war der Verkehr auf der K12n, die von Alfter in Richtung Bonn verläuft, zum Erliegen gekommen: "Die Kreisstraße ist durch den Hagel etwa 25 Zentimeter hoch vereist gewesen", sagte Peter Kern, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr. Teilweise hatten sich Autos festgefahren und kamen keinen Meter mehr voran. Zudem war der Alfterer Görresbach laut Kern so über die Ufer getreten, "dass die Feuerwehr hier Engpässe beseitigen musste". Ebenso seien eine Baugrube und einige Keller vollgelaufen.

30 Feuerwehrleute hatten es hier im Laufe des Abends mit sechs Einsätzen zu tun bekommen, erklärte Norbert Thönniges, stellvertretender Pressesprecher der Wehr. Schwerpunkt sei dabei Alfter-Ort gewesen. Es galt zumeist, voll gelaufene Keller leer zu pumpen.

Schweres Unwetter in Bonn und der Region
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Eine Einsatzstelle in Gielsdorf entpuppte sich dabei als sehr umfangreich. Hier hatte sich an einem freistehenden Gebäude und einem Umspannwerk des RWE auf den angrenzenden Feldern soviel Wasser und Hagel gesammelt, dass dies in den Keller des Hauses lief. Das Umspannwerk war dabei nicht betroffen. Die letzten Einsatzkräfte konnten den Einsatz gegen 3.30 Uhr beenden.

Mehr oder wenig stark geschädigt hatte das gestrige Unwetter denn auch die Bauern zwischen Alfter und Bornheim. Johannes Frizen, Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, der in der Alfterer Ortslage Ramelshoven einen auf Obst- und Milchwirtschaft spezialisierten Bauernhof betreibt, sagte gestern Abend: "Wir sind in meinem Beritt nicht so betroffen gewesen." Nach seinem Eindruck gelte hier die Gleichung: "Je mehr man in Richtung Alfter-Mitte und Bornheim geht, desto schlimmer ist der Schaden ausgefallen."

Die Vermutung bestätigte Heike Mager, die mit ihrem Mann einen Obsthof in Alfter-Impekoven betreibt; Schwerpunkt Apfel und Birnen. "Wir sind von dem Hagel betroffen gewesen, aber nicht so stark wie das Oberdorf und der Goldberg in Impekoven." Auf ihren Äpfeln, die noch vergleichsweise klein seien, so Mager, habe sie durch den Hagelschlag zwar keine Risse ausgemacht: "Wohl aber jede Menge Dellen.

Man muss jetzt mal beobachten wie sich diese Schäden auf den Äpfeln später entwickeln", sagte sie. Am Boden zerstört war Herbert Klein, Gemüsebauer aus Bornheim. Dessen Felder hatten mitten im Zentrum des Unwetters gelegen, und daher mochte der Landwirt am Sonntag auch nicht mehr viel sagen. Nur so viel: "Das ist jetzt ein wirtschaftlicher Totalschaden."

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