Prozess in Siegburg 30-Jähriger aus Eitorf wegen Kinderpornografie verurteilt

SIEGBURG · Wegen des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie ist ein 30-jähriger Mann aus Eitorf vor dem Amtsgericht Siegburg zu einer Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden.

Mitte Oktober 2011 hatte sich der gelernte Koch einen Film bei einer Tauschbörse im Internet heruntergeladen, in dem der sexuelle Missbrauch zweier Jungen zu sehen ist. Als Polizisten im Februar 2012 seine Wohnung durchsuchten, fanden sie zwei DVDs mit 18 Filmen, die den sexuellen Missbrauch von Mädchen unter 14 Jahren zeigen. Den heruntergeladenen Film hatte der Mann inzwischen gelöscht.

Der Angeklagte beteuerte, nicht gewusst zu haben, was er sich da heruntergeladen hatte. Als er bemerkt habe, dass es sich um Kinderpornografie handelte, habe er alle Daten seines Laptops gelöscht. Die beiden DVDs erklärte er hingegen so: 2008 war der mehrfach vorbestrafte Mann zu einer Haftstrafe von einem Jahr und sieben Monaten verurteilt worden, unter anderem wegen des Besitzes von Kinderpornografie.

Die DVDs seien Restbestände, die damals nicht von der Polizei gefunden worden seien und von denen er nichts mehr gewusst habe. "Da hat die Polizei sozusagen bei Ihnen aufgeräumt", fasste Richter Ulrich Wilbrand die Erklärungsversuche des Angeklagten zusammen.

Die zuständige Staatsanwältin zeigte sich erzürnt: "Mich macht das wütend, wenn jemand sagt, ich wusste nicht, was ich da runterlade. Ihnen muss bewusst sein, dass durch jedes Runterladen dieser sexuelle Missbrauch verbreitet wird." Tatsächlich hatte der Angeklagte durch das Runterladen des Films den Inhalt gleichzeitig auch wieder im Internet angeboten, wie es bei Tauschbörsen technisch üblich ist.

"Wir hoffen sehr, dass das hier nur ein Nachläufer ihrer Vergangenheit ist", warnte Wilbrand den Angeklagten. Der Mann bekommt nun einen Bewährungshelfer an die Seite gestellt und muss zudem 750 Euro an ein SOS-Kinderdorf bezahlen.

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