60 000 Liebhaber beim Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring

Rund 60 000 Oldtimer-Liebhaber strömten am Wochenende auf den Nürburgring, um sich von chromblitzenden Raritäten der Vorkriegs-Ära und legendären Monoposti der Formel 1 berauschen zu lassen.

 Porsches - soweit das Auge reicht: Die Marke ist beim Oldtimer-Grand-Prix traditionell stark vertreten.

Porsches - soweit das Auge reicht: Die Marke ist beim Oldtimer-Grand-Prix traditionell stark vertreten.

Foto: Christoph Lüttgen

Nürburgring. Rund 60 000 Liebhaber historischer Fahrzeuge strömten am Wochenende zur 39. Auflage des AvD Oldtimer-Grand- Prix' auf dem Nürburgring, um sich drei Tage von chromblitzenden Raritäten der Vorkriegs-Ära, legendären Monoposti der Formel 1 und spektakulären Boliden der Deutschen Rennsport Meisterschaft berauschen zu lassen.

Natürlich waren die Klassiker aus acht Jahrzehnten Motorsportgeschichte nicht nur hinter Glas zu bewundern. Vielmehr lieferten sich auch in diesem Jahr gut 600 Piloten aus insgesamt 20 Ländern mit den historischen Flitzern Duelle auf der Rennstrecke.

Was es heißt, sich auf einem der größten Oldtimer-Aufläufe Europas umzuschauen, wird am Nürburgring auf Schritt und Tritt geradezu spürbar. Wollte man das von den Pionieren des automobilen Rennsports bis hin zu den Youngtimern aus der Gründerzeit der DTM reichende Angebot annähernd lückenlos erleben, war festes Schuhwerk angesagt.

Während sich die im übersichtlichen Carré des historischen Fahrerlagers ausgestellten Schätze noch genüsslich abschreiten ließen, waren auf dem weitläufigen Gelände des aktuellen Fahrerlagers Wanderqualitäten gefragt. Allerdings hat man es sich auch auf den Tribünen bequem machen können, um acht Jahrzehnte Motorsportgeschichte an sich vorüberziehen zu lassen.

Einen der Höhepunkte bildete der AvD-Historic-Marathon, bei dem sich vom Ford Fairlane über die Porsches 904 bis hin zu den Cobras und den Ferrari Prototypen die legendären PS-Wunder der Sechziger vier Stunden lang über die Nordschleife scheuchten. Spektakulär auch die Armada der zweisitzigen Motorsportgiganten, die am Samstagabend erst nach Einbruch der Dunkelheit auf die Strecke geschickt worden waren.

Und Meister ihres Fachs wie Tourenwagen-König Klaus Ludwig ließen beim "Revival Deutsche Rennsportmeisterschaft 1972-1981" auch noch einmal die Turbolader knallen und die Flammen aus dem Auspuff schießen. Ludwig stieg wie im Vorjahr in einen Porsche 935 K3 des Hauses Kremer, jenen Turboflitzer mit dem er 1979 den Sieg in Le Mans holte und in überlegener Manier die Deutsche Rennsport Meisterschaft gewann.

"Das ist ein echter Picasso", spielte der 61-jährige Roisdorfer auf den auf 800 000 Euro geschätzten Wert des komplett restaurierten 750 PS-Gefährts an. "Es ist eine Ehre für mich, in diesem wunderbaren Fahrzeug zu sitzen, mit dem ich so viele tolle Erinnerungen verbinde", schwärmte Ludwig.

"Schon" für 66 000 Euro ist eine der 130 Replikate des Benz-Patent-Motorwagens von 1886 zu haben. Das Exemplar mit der Nummer "122" hatte Reinhard Schade von der Lebenshilfe Gießen mit in die Eifel gebracht. Denn Mercedes-Benz hat den Nachbau des ersten Automobils der Welt der Organisation gespendet.

"Das außergewöhnliche Dreirad ist der Hauptpreis der diesjährigen Oldtimerspendenaktion zugunsten behinderter Menschen", erklärte der Marketingchef der Gießener Lebenshilfe. Nicht fehlen durften auch die Markenclubs, die mit Porsche-, Jaguar- oder Alfa Romeo-Klassikern vertreten waren.

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