Ahr-Frühburgunder ist schon im Spätsommer reif

Winzer rechnen mit hervorragendem Jahrgang, ähnlich wie 2003 - Nach zeitiger Blüte können auch andere Rebsorten früher gelesen werden

Ahr-Frühburgunder ist schon im Spätsommer reif
Foto: Gerrit Mitter

Bad Neuenahr-Ahrweiler. (mtl) Die optimistischen Voraussagen für die Lese des 2007er Weinjahrgangs scheinen sich zu bewahrheiten. "Wir können gute Qualitäten in ausreichender Menge erwarten", sind sich die Winzerin Brigitte Wershofen und Günter Schüller, Kellermeister der Dagernova Weinmanufaktur (Ahr-Winzer-Genossenschaft), einig.

Am Bachemer Karlskopf galt ihr Augenmerk dem Frühburgunder. Denn diese Sorte steht als erste zur Lese an. "Voraussichtlich Ende August beginnen wir mit der Lese", ist die Weinbautechnikerin zuversichtlich.

Denn die Vegetation zeigt einen Vorsprung von etwa drei Wochen gegenüber dem langjährigen Durchschnitt. Und trotz des Hagelschlags von Anfang Juni sind die Trauben gesund. Brigitte Wershofen ist Haupterwerbswinzerin und liefert ausschließlich an die Ahr-Winzer-Genossenschaft. Mit einem Anbau von etwa drei Hektar Rebfläche, davon 60 Prozent Frühburgunder, zählt sie unter den insgesamt 600 Mitgliedern der Genossenschaft zu den Größten.

Insgesamt 150 Hektar Rebbestand pflegen die Weinbauern der größten Winzergenossenschaft der Ahr. Davon nimmt der Frühburgunder mit 6,5 Hektar nicht unbedingt eine führende Rolle ein, ist aber als Spezialität zurzeit begehrt und in aller Munde.

Die Winzerin Brigitte Wershofen wird im Spätsommer den Frühburgunder ernten. Zuerst den "Alten Frühburgunder", etwas später den "Heilbronner Klon". Der Zeitpunkt für die Lese ist ungewöhnlich.

Mit der frühen Reife sieht Schüller die "Voraussagen zur Lese bestätigt". Denn "wenn die Trauben verblüht sind, geht die Vegetation auch ohne Sonnenschein voran". Was er auch für den zuletzt zu lesenden Spätburgunder gelten lässt.

Die Sonne bringt die erhofften hohen Qualitäten, erklärt der Fachmann. Wobei die letzten Wochen vor der Ernte entscheidend sind. Bei den Wetterbedingungen sieht Schüller zurzeit durchaus einen Vergleich mit dem 2003er Weinjahrgang für möglich.

"Und wenn das Wetter so anhält, können wir uns bei allen Sorten auf gute Qualitäten freuen", sagt er. Nur anhaltender Regen, der ist jetzt nicht erwünscht. Denn dann ist mit mehr Fäulnis zu rechnen.

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