13. Sinziger Bücherherbst 100 Stände luden zum Stöbern und Kaufen ein

SINZIG · Das Kulturgut Buch stand im Mittelpunkt der 13. Auflage des Sinziger Bücherherbstes. Auf dem Sinziger Kirchplatz sorgten die Händler und die Leseratten für Rekorde. "Weit mehr als 100 Stände, das hatten wir noch nie", freute sich Initiator Benno Schneider von der am Kirchplatz angesiedelten "Lesezeit". Das schöne Spätsommerwetter sorgte auch für Besucherrekorde.

 Großer Andrang herrscht beim Bücherherbst auf dem Sinziger Kirchplatz.

Großer Andrang herrscht beim Bücherherbst auf dem Sinziger Kirchplatz.

Foto: Martina Gausmann

Beim größten Bücherflohmarkt der Region bewegten sich Menschenmassen wie sonst nur bei der Sinziger Kirmes. Waren in den Vorjahren Kunden mit der Affinität "zum Buch" bei diesem "Bücherflohmarkt mit Kultur" meist unter sich, so zeigte die 13. Auflage, dass die Kulturveranstaltung auch das Potenzial zu einem richtig großen Event hat.

Für die typischen Bücherherbstkunden ist es an der Zeit, Vorräte für lange Winterabende anzulegen. Mit großen Körben auf faltbaren Einkaufswagen war erneut ein älteres Ehepaar unterwegs. Die Mission lautete: Reichlich Lesevorräte für die Ferienwohnung im Süden anzulegen.

Der frühe Morgen ist die Zeit der Schnäppchenjäger und Sammler. Da werden Wunschzettel und Einkaufslisten penibel mit dem Angebot abgeglichen. Der Nachmittag ist denn eher die Zeit für Lesungen und Kultur und vielen entspannten Gesprächen rund um das Buch. Mittlerweile hat sich die Attraktivität des Sinziger Bücherherbstes bis nach Bonn und Koblenz herumgesprochen.

Die Stadt Sinzig und das Stadtmarketing hatten in Zusammenarbeit mit Benno Schneider und seinem Helferteam das Geschehen rund um das Buch auf die Beine gestellt. Dicht umlagert von kleinen wie großen Besuchern war die Vorstellung von Zauberer "Bagatelli" Er fesselte Jung und Alt mit einer ganz speziellen Form der Zauberei.

Denn bei ihm dreht sich alles um Buchstaben, Bücher und Storys. Vor gut 30 Jahren hat Bagatelli das Zaubern fast nur aus Büchern erlernt, und genau das erfuhren auch seine jungen Zuschauer. Bücher sind deshalb elementar in die nachvollziehbaren Kunststücke eingebunden.

Auch der gute Zweck erhielt in zweierlei Hinsicht Raum und Aufmerksamkeit. Einmal lud Schneider in der "Lesezeit zum "Puzzle für Pundo" ein: Gegen eine 50- Cent-Spende durften geduldige Puzzler den richtigen Platz für ihr Puzzleteil im Bild des Sinziger Kirchplatz-Puzzles aus dem Ravensburger Verlag suchen.

Der Reinerlös floss der Initiative des Bike-In-Teams Sinzig zu, das sich ehrenamtlich für Grundbedürfnisse von Kindern in Pundo/Kenia einsetzt. Das Bike-In-Team startete bereits am Vorabend einen 24-Stunden-Spendenlauf, zu dem jeder eingeladen war und der abends um 18 Uhr ebenfalls auf dem Kirchplatz endete.

"Wir hatten weit über 100 Läufer, vor allem viele Schüler und Jugendliche haben sich in den Dienst der guten Sache gestellt", zog Laufinitiator Frank Klotz ebenfalls eine rekordverdächtige Zwischenbilanz. Der Bücherherbst entpuppte sich einmal mehr als Erlebnistag rund ums Buch. Und das Potenzial der Sinziger Veranstaltung ist längst noch nicht ausgereizt.

Gleich geblieben ist aber weiterhin eines: Nämlich das Motto "Jeder kann mitmachen". Das führte dazu, dass Familien ihre Speicher entrümpelten, Vielleser ihre "abgearbeiteten Bücher" anboten und das Frauenhaus, erstmals auch der Lions Club und andere Institutionen mit ihren Bücherständen auf dem Kirchplatz vertreten waren.

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