Interview mit dem Ahrweiler Landrat Jürgen Pföhler 30 Jahre Bonn-Berlin-Beschluss - „Die Stimmung war sehr emotional"

Kreis Ahrweiler · 30 Jahre Bonn-Berlin-Beschluss: Der heutige Landrat des Kreises Ahrweiler arbeitete damals im Bonner Politik-Betrieb. Im Interview blickt Jürgen Pföhler zurück. Er erinnert sich an seine Zeit in der alten Hauptstadt und zieht Bilanz. Welche Auswirkungen hatte der Beschluss für die Region? Haben die Ausgleichsprojekte wirklich Früchte getragen?

 Die Berlin-Befürworter unter den Bundestagsabgeordneten applaudieren am 20. Juni 1991 nach einer Rede von Wolfgang Schäuble. 338 Abgeordnete stimmten damals für Berlin als künftigen Parlaments- und Regierungssitz, 320 für Bonn.

Die Berlin-Befürworter unter den Bundestagsabgeordneten applaudieren am 20. Juni 1991 nach einer Rede von Wolfgang Schäuble. 338 Abgeordnete stimmten damals für Berlin als künftigen Parlaments- und Regierungssitz, 320 für Bonn.

Foto: picture-alliance / dpa/Michael_Jung

Als Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth am Abend des 20. Juni 1991 nach 600-minütiger kontroverser Debatte das Abstimmungsergebnis im Deutschen Bundestag verkündete, stockte einer ganzen Region der Atem: Bonn sollte nicht mehr Bundeshauptstadt sein, die Regierung würde nach Berlin umziehen. So hatten es die Abgeordneten entschieden. Wenn auch mit einem knappen Ergebnis: 338 hatten für Berlin gestimmt, 320 Abgeordnete für Bonn. „Jetzt gehen hier die Lichter aus“, so die einhellige Meinung der Menschen in Bonn, im Rhein-Sieg-Kreis und auch im Kreis Ahrweiler. Nachfolgend ein Interview mit dem Landrat des Kreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler. Er arbeitete damals in der Bundestagsfraktion von CDU/CSU. Später wechselte er ins Verkehrsministerium, bevor er Landrat im Kreis Ahrweiler wurde, der von Ausgleichsmitteln profitierte. Mit ihm sprach Victor Francke.