Pandemie verhagelt Ahrweiler Museumsbilanz 50 Prozent weniger Besucher in der Römervilla

Ahrweiler · Die Pandemie verhagelt die Jahresbilanz der Ahrweiler Römervilla. Vor allem die Gruppenführungen in dem Museum verzeichnen in diesem Jahr einen drastischen Rückgang.

 Schattenspiel: Die Dachkonstruktion der Römervilla auf der Stützwand am Ahrweiler Silberberg.

Schattenspiel: Die Dachkonstruktion der Römervilla auf der Stützwand am Ahrweiler Silberberg.

Foto: Martin Gausmann

Rosige Zeiten sehen anders aus. Das macht der Geschäftsbericht für das Museum Ahrweiler Römervilla deutlich, den dessen Leiter, Hubertus Ritzdorf, der Versammlung des Zweckverbands aus Kreis und Kreisstadt vorlegte.

Danach war das Museumsjahr von den Auswirkungen der Pandemie geprägt. Die Besucherzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr mit 19 517 Gästen auf 9851 fast halbiert. Das Museum war vom 14. März bis zum 10. Mai. sowie vom 3. November bis zum Saisonende am 15. November geschlossen. Für die Zeit bis zum 29. November mussten zudem bereits gebuchte Führungen abgesagt werden. Zwischen dem 12. Mai und dem 1. November war das Museum unter strengen Hygieneauflagen geöffnet.

Ritzdorf: „Die Zahl der Individualbesucher hat sich nach dem 12. Mai langsam erholt und erreichte in den Sommerferien ein normales Maß. Im Herbst – bis Mitte der Herbstferien – war sie sogar höher als in den vergangenen Jahren. In der zweiten Oktoberhälfte, mit steigenden Infektionszahlen und als sich die erneute Schließung im November abzeichnete, sanken die Zahlen wieder spürbar ab.“

Auffallend sei gewesen, dass die Individualbesucher sich deutlich mehr Zeit für den Besuch des Museums gelassen hätten als in normalen Jahren. „Einen sehr großen Anteil am Besucherrückgang hatten in der Summe weniger die Einzelbesucher, sondern die Gruppenbesucher“, bilanziert der Museumsleiter. .So sei die Zahl der Führungen von 509 im Jahr 2019 um fast 90 Prozent auf 65 zurückgegangen.

Kleiner Lichtblick: Die längere Verweildauer im Museum bedingte, dass trotz des Besucherrückgangs von 50 Prozent der Umsatz im Museumsshop lediglich um 38 Prozent gesunken ist. In Zahlen: Betrug die Verkaufssumme im vergangenen Jahr 21 514 Euro, waren es in diesem Jahr 13 362 Euro.

Finanzielle Herausforderung

Die Folgen der Pandemie bedingen laut Ritzdorf, dass die Römervilla eine höhere Umlage benötige als im Haushaltsplan ursprünglich vorgesehen. In normalen Jahren deckt die Römervilla ihren Haushalt zu zwei Dritteln aus dem Betrieb des Museums. Die Rückgänge in allen Bereichen zeigen laut Geschäftsbericht jedoch, vor welchen finanziellen Herausforderungen das Museum am Fuß des Ahrweiler Silberbergs stand.

Nach dem ersten Lockdown wurde seitens des Zweckverbands eine Schätzung bezüglich des Nachtragshaushalts für das laufende Jahr 2020 abgegeben. Geschätzt wurde ein Szenario, in dem der Beitrag je Teilnehmer (Kreis und Kreisstadt) sich von geplanten 31 125 Euro um 27 000 Euro auf 58 125 Euro erhöht.

„Nach aktuellem Stand summieren sich die Einnahme-Ausfälle auf 65 000 Euro. Gleichzeitig sind aber auch die Betriebskosten des Museums geringer, sodass schon zum jetzigen Zeitpunkt absehbar ist, dass die bei den Verbandsmitgliedern eingereichten zusätzlichen Mittel ausreichen werden“, so Ritzdorf vor den Mitgliedern des Zweckverbands. Für 2021 ist der Museumsleiter vorsichtig optimistisch: „Zur Saisonöffnung des Museums Ende März 2021 hoffen wir, regulär öffnen zu können. Der Museumsbetrieb war in diesem Sommer und Frühherbst auch unter strengen Hygiene-Regeln möglich. Die Frequentierung durch Einzelbesucher war fast höher als in normalen Jahren. Das Hauptaugenmerk im kommenden Jahr wird darauf liegen, den Betrieb der Gästeführungen wieder zu normalisieren.“

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