Kirche in Bad Neuenahr Abschiedsfeier für Pfarrer Dörrenbecher

Bad Neuenahr · Katholiken der Kreisstadt danken Peter Dörrenbächer, obwohl seine Versetzung auf Eis liegt.

 Pfarrer Peter Dörrenbächer (Mitte) ist zuversichtlich, dass die Strukturreform des Bistums umgesetzt wird.

Pfarrer Peter Dörrenbächer (Mitte) ist zuversichtlich, dass die Strukturreform des Bistums umgesetzt wird.

Foto: Martin Gausmann

Mit einem großen Gottesdienst in der Bad Neuenahrer Rosenkranzkirche und anschließendem Empfang im angrenzenden Pfarrheim hat sich die Pfarreiengemeinschaft von ihrem langjährigen Pfarrer Peter Dörrenbächer verabschiedet.

Dabei ist sein Dienstantritt als neuer Pfarrer in Neuwied zum 1. Januar 2020 momentan eigentlich auf Eis gelegt. Denn wie berichtet, wollen die römische Kleruskongregation und der Päpstliche Rat das Gesetz zur Umsetzung der Trierer Synode überprüfen und haben das Projekt Großpfarreien gestoppt.

Dennoch wollten Dörrenbächer und das Vorbereitungsteam die Abschiedsfeier nicht absagen, auch als Zeichen für die Synode. „Und gegen alle Unkenrufe, die die Strukturreform durch die Entscheidung aus Rom schon als gescheitert ansehen wollen“, so Dörrenbächer.

Zahlreiche Vertreter aus Politik und Vereinen sowie eine große Menge an Gläubigen füllten die Kirche bis auf den letzten Platz und zum Abschluss gab es für den scheidenden Pfarrer stehende Ovationen des Dankes.

„Es war gut zu sagen: Nein, wir machen das so, wie geplant“, erklärte Dörrenbächer in seiner Predigt. „Es ist ein Zeichen, dass wir zum Aufbruch bereit sind.“ Seinen Optimismus, dass der Weg der Synode die notwendige Erneuerung in Kirche, Bistum und Seelsorge ermögliche, würde er sich nicht nehmen lassen und deshalb mit Gelassenheit die Verabschiedung durchziehen. Im persönlichen Gespräch habe ihm Bischof Stephan Ackermann versichert, dass dieser davon überzeugt sei, „dass das Gesetz, das erlassen wurde, kirchenrechtlich in Ordnung ist“.

Mit Rührung blickte Dörrenbächer auf die „Quintessenz aus 18 Jahren“ zurück. Besonders die Arbeit mit den Jugendlichen habe ihm immer am Herzen gelegen. Den Ministranten rief er zu: „Ihr seid die Propheten unserer Pfarreiengemeinschaft.“ Er dankte den Kindertagesstätten und der Familienbildungsstätte für die gemeinsame Arbeit und für das Vertrauen, welches die Arbeit mit Stadt und Kreis immer geprägt habe.

Zum Ende seiner Predigt wurde er noch einmal grundsätzlich. „Wir sind nicht verloren, solange wir uns selber einbringen.“ Jeder solle sich seiner Berufung immer stärker bewusst werden, damit „dieser Geist in dieser Stadt weiter Blüten treibt“.

Beatrix Knieps-Müller, Vorsitzende des Pfarreienrates, dankte für die Zeit als Pfarrer in Bad Neuenahr und Moderator in der Pfarreiengemeinschaft der Kreisstadt. Sie freute sich, dass Dörrenbächer der Gemeinde noch „ein paar Tage länger erhalten“ bleibe. Im Anschluss an ihr Grußwort standen alle Besucher für einen minutenlagen Applaus auf.

Dechant Jörg Meyrer erinnerte an die schwierigen Anfangszeiten, als die beiden Pfarreien zusammengelegt wurden, verriet aber auch das Geheimrezept ihrer Zusammenarbeit: „Wir haben einander gelassen und unterstützt.“

„Sie haben über Generationen hinweg die Menschen begleitet“, fasste Kreisbeigeordneter Horst Gies den Dank des Landkreises Ahrweiler zusammen. Sein Grußwort beendete Bürgermeister Guido Orthen mit einer persönlichen Anmerkung: „Ihr Weggehen reißt Lücken.“

Pfarrer Thomas Rheindorf von der evangelischen Kirchengemeinde wünschte Dörrenbächer auf der neuen Arbeitsstelle viel Erfolg: „Sie schaffen das.“

Die Schlange von Menschen, die sich persönlich von Dörrenbächer verabschieden wollten, riss noch für eine lange Zeit nicht ab. Am kommenden Samstag wird Dörrenbächer dann noch kulturell im Rahmen des Adventskonzerts verabschiedet.

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