Grafiker und Satiriker Ahrweiler Freiheitswochen verleihen Freiheiterpreis für Klaus Staeck

KREIS AHRWEILER · Die fünften Ahrweiler Freiheitswochen bieten vom 12. bis 29. März eine Vielzahl von Veranstaltungen unter dem Thema „Kunst und Musik bewegen“ an. Der diesjährige Freiheiterpreis geht an den 81-jährigen Grafiker und Satiriker Klaus Staeck.

 Engagieren sich: (von links) Gregor Schürer, Wolfgang Grambs, Horst Gies, Ghazel Wahisi, Stephan Maria Glöckner und Siegbert Pinger.

Engagieren sich: (von links) Gregor Schürer, Wolfgang Grambs, Horst Gies, Ghazel Wahisi, Stephan Maria Glöckner und Siegbert Pinger.

Foto: Martin Gausmann

Die fünften Ahrweiler Freiheitswochen finden vom 12. bis 29. März mit einer Vielzahl von Veranstaltungen im gesamten Kreis Ahrweiler statt. Das Motto lautet in diesem Jahr „Musik und Kunst bewegen“. Aufhänger ist dabei unter anderem der 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven, der selbst oft im heutigen Ahrkreis zugegen war. Der Verein der Ahrweiler Freiheiter um den Vorsitzenden und Landtagsabgeordneten Horst Gies stellte Programm, Preisträger und Schirmherren jetzt vor.

Der diesjährige Freiheiterpreis, dargestellt als Klangschale aus der Manufaktur des Grafschafter Künstlers Friedhelm Pankowski, wird an den 81-jährigen Klaus Staeck aus Heidelberg verliehen. Der Grafiker und Satiriker, der als Visionär seiner Zeit gilt, ist unter anderem auch Ehrenpräsident der Akademie der Künste. Kunst als Studienfach hat Staeck allerdings nie belegt, vielmehr ist er gelernter Jurist, arbeitete als Rechtsanwalt und wurde über die Zeit zum Protestler. Bereits 1962 organisierte er seine erste politische Demonstration in Heidelberg zur Spiegel-Affäre. Seit den 70er Jahren ist Staeck als Grafiker im Bereich der Politsatire tätig.

Das Hauptwerk des politisch links einzuordnenden Künstlers umfasst rund 300 Plakate, die größtenteils aus Fotomontagen bestehen und die mit eigenen ironischen Sprüchen versehen sind. Sie richteten sich häufig gegen Inhalte politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen. So war bereits in den 70er Jahren der Klimaschutz Thema vieler seiner Plakate. Seine Satire provozierte immer wieder Politiker und Entscheidungsträger, doch trotz Dutzender Prozesse gegen ihn und seine Werke kam es nie zu einer Verurteilung des Satirikers.

Staeck wird der Ahrweiler Freiheiterpreis während eines Treffens mit Schülern der Europaschulen des Kreises am 13. März im Gymnasium Calvarienberg verliehen.

Die Schirmherrschaft der fünften Ahrweiler Freiheitswochen haben in diesem Jahr gleich zwei Künstler aus dem Ahrkreis übernommen, nämlich die in Ahrweiler lebende Sängerin und Gesangspädagogin Ale­xandra Tschida und der in Remagen wohnhafte Dirigent Heribert Beissel.

Schwerpunkt der Ahrweiler Freiheitswochen ist weiterhin die Jugendarbeit, betonte Horst Gies bei der Vorstellung der diesjährigen Veranstaltungsreihe.

Noch bis Ende Februar können sich Klassen weiterführender Schulen des Kreises mit eigenen Werken an den Schülerwettbewerben beteiligen. Dabei können Siebt- bis Zehntklässler das Thema „Kunst und Umwelt“ auf verschiedenste Weise interpretieren. Oberstufenklassen können sich mit dem Thema „Freude? Schöner? Götterfreude?“ befassen. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

Projektleiter Wolfgang Grambs stellte zudem die Vielzahl von Veranstaltungen der Ahrweiler Freiheitswochen vor, denen am Samstag, 7. März (15 Uhr), mit der Veranstaltung „SingBeethoven“ in der Martin-Luther-Kirche in Bad Neuenahr ein Weckruf vorgeschaltet wird. An dieser Veranstaltung wird auch Henning Scherf, Schirmherr der Freiheitswochen von 2018, teilnehmen.

Feierlich eröffnet werden die Ahrweiler Freiheitswochen am Donnerstag, 12. März, mit einem Konzert der Villa Musica im Arp Museum Rolandseck. Bis zum 29. März gibt es danach eine Fülle von Aktionen mit Kunst und Musik. Der Bogen spannt sich dabei von der leichten Musik über Chorgesang bis hin zur Klassik. Besondere Kunstprojekte und Vorträge sollen kreisweit unterhalten, zur Diskussion anregen und Impulse setzen. Allein neun Veranstaltungen setzen sich mit Beethoven auseinander. Im Nachgang zur Veranstaltungsreihe findet der „Schlussakkord“ am Sonntag, 5. April mit der Aufführung der Johannespassion von Johann Sebastian Bach in der Abtei Maria Laach statt.

Die Ahrweiler Freiheiter konnten zu ihren fünften Freiheitswochen neue Partner gewinnen. So sind die Elisabeth-Lindner-Stiftung, die Marienthaler Künstler und die Remagener Galerie Bassi neu im Kreis der Freiheiter.

▶ Informationen zu den Freiheitern und den Freiheitswochen sind im Internet unter www.freiheiter-aw.de hinterlegt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort