Projekt im Kreis Ahrweiler Jobcenter unterstützt Jugendliche bei Stellensuche

Kreis Ahrweiler · Mit einem neuen Projekt will das Jobcenter im Kreis Ahrweiler junge Menschen dabei unterstützen, eine Ausbildungsststelle zu finden. Beinahe 800.000 Euro werden in die Maßnahme investiert.

 Beate Stahl gibt den Teilnehmern des neuen Projekts Tipps für das Schreiben einer Bewerbung.

Beate Stahl gibt den Teilnehmern des neuen Projekts Tipps für das Schreiben einer Bewerbung.

Foto: Martin Gausmann

Aktuell sind im Kreis Ahrweiler 89 Jugendliche ohne Arbeit. Dem soll ein neues Projekt des Jobcenters des Kreises daher abhelfen. Es heißt Jugendintegrationsarbeit im Kreis Ahrweiler (JuAHR) und unterstützt junge Menschen gezielt bei der Suche nach Arbeit oder Ausbildung. Dazu werden deren Stärken und Möglichkeiten ermittelt. An der Maßnahme des Jobcenters beteiligt sich auch die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. Es wird groß investiert. Seitens des Jobcenters wurden allein 700 000 Euro für das Projekt im ehemaligen Walporzheimer Domherrenhof veranschlagt, weitere rund 80 000 Euro steuert die Arbeitsagentur bei.

Landrat Jürgen Pföhler ist von dem Projekt überzeugt, wie er bei der  Vorstellung verdeutlichte: „Benachteiligte Jugendliche müssen aktiv unterstützt werden. Das Jobcenter geht hier den richtigen Weg und investiert in die Zukunft junger Menschen – ein Gewinn für die Jugendlichen und den Kreis Ahrweiler.“ Das neue Projekt wird von der Gesellschaft zur Förderung der beruflichen lntegration (GFBI) im Auftrag des Jobcenters durchgeführt. Ausgelegt ist es zunächst auf zwei Jahre mit der Option zweier ebenfalls zweijähriger Verlängerungen.

50 Plätze stehen in dem Projekt bereit, um die Jugendlichen kümmern sich aktuell elf Vollzeitkräfte. Wer sich dem Projekt anschließt, ist in der Regel sechs Monate dabei, es folgt, sofern notwendig, eine dreimonatige Nachbetreuung. Sozialberatung, psychologische Beratung und Jobcoaching sind ebenfalls Bestandteil des Projekts. Das geht hin bis zur aufsuchenden Sozialberatung, falls ein Teilnehmer plötzlich nicht mehr kommt.

Allgemeine Lebensberatung und die Vermittlung zu externen Hilfsangeboten bei Problemlagen wie Schulden, Sucht oder Schwangerschaft gehören ebenfalls zum Angebot. Es soll mit Hilfe des vielfältigen Unterstützungsangebots niemand durchs Raster fallen.

Die Jugendlichen haben im Projekt die Möglichkeit, sich nach einigen Schnuppertagen in verschiedenen Berufsfeldern zu erproben. So können die Bereiche Lager/Handel, Metall und Holzbearbeitung, Hotel und Gastronomie oder auch künstlerische Kreativarbeit ausprobiert und Qualifikationen erworben werden. Es steht eine kleine Werkstatt zur Verfügung, der Bereich Lager und Handel betreibt den Kiosk im Haus, im Atelier unterm Dach entstehen kleine Kunstwerke. Im Projekt erfolgt auch eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen, die Praktika anbieten.

Es mangelt an Tagesstruktur

„Wir haben es sehr oft mit jungen Menschen zu tun, denen es an Orientierung und Zielen im Leben fehlt. Es mangelt an Tagesstruktur und oftmals auch an aktiver Unterstützung im familiären Bereich. Diesen Jugendlichen möchten wir eine Chance bieten, wir möchten neue Wege und Perspektiven eröffnen“, so Daniel Stellmacher-Huck, Geschäftsführer des Jobcenters.

 Dass das Projekt auf dem richtigen Weg ist, zeigt die Tatsache, dass bereits mehrere Jugendliche um Aufnahme bei JuAHR gebeten haben.

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