Kommentar Alle sind gespannt

Wunden lecken war zunächst bei den Mitgliedern des Ahrtal-Tourismus angesagt. Das Image der Region habe durch den Streit um die Ahr-Thermen, aber auch durch die Trinkwasserverunreinigung im September und die damit einhergehende fatale behördliche Informationspolitik Schaden genommen. Nun müsse gegengesteuert werden.

Gegensteuern sollte man allerdings auch auf anderem Gebiet: dem Gesundheitstourismus. Die Klinikbetreiber der Kreisstadt haben dem mit kräftigem städtischen Zuschuss bedachten Ahrtal-Tourismus nämlich den Rücken gekehrt. Grund ist der Kurbeitrag, den die Stadt nach derzeitigem Stand zu unrecht von ihnen abverlangt, wie vom Verwaltungsgericht beschieden wurde.

Anstalten, die Träger der Gesundheitsbranche, die pro Jahr für gut und gerne 350 000 Übernachtungen alleine in der Kreisstadt sorgen, nach dem offenkundigen und vor allem peinlichen Fauxpas der Stadt wieder ins Boot zu holen, wurden in der Versammlung nicht gemacht. Man gehe davon aus, dass sich Stadt und Klinikbetreiber schon wieder annähern würden, meinte ausgerechnet der verlängerte Arm der Stadt, der Ahrtal-Tourismus.

Ohnehin gerät der Verein schnell ans Schwimmen, wenn es um die eigene Rolle in der Gesundheitswirtschaft geht. Eigentlich, so Ahrtal-Tourismus-Chef Fiedler, sei das ja auch Sache der Heilbad GmbH. Da ist es plötzlich wohl egal, was in der eigenen Vereinssatzung steht.

Apropos Heilbad GmbH. Die soll dem Stadtrat in Kürze vortragen, was sie denn so macht und wofür sie die Spielbankabgabe so ausgibt. Nun kann man ja jetzt von der GmbH - weil zuständig - ein umfassendes Konzept zum Gesundheitstourismus erwarten. Da sind alle schon sehr gespannt.

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