Musik und Wein im Ahrtal Köbes Underground servieren gute Laune und freche Sprüche

Marienthal · Beim Festival „Musik und Wein im Ahrtal“ gehört die Band der Kölner Stunksitzung bereits seit Jahren zum festen Inventar. Sie hat am Fronleichnamstag einen zweiten Auftritt, für den es sogar noch Karten gibt.

 Mit dem Auftritt von Köbes Underground begann am Mittwochabend das fünftägige Festival „Musik und Wein im Ahrtal“ in Marienthal.

Mit dem Auftritt von Köbes Underground begann am Mittwochabend das fünftägige Festival „Musik und Wein im Ahrtal“ in Marienthal.

Foto: AHR-FOTO

Startschuss für das diesjährige Festival „Musik und Wein im Ahrtal“ in Marienthal: Am Mittwochabend erlebten gut 900 Gäste auf dem neuen Festivalplatz oberhalb der Marienthaler Klosterruine Traditionelles. Denn seit vielen Jahren ist es eine Kölner Band, die Hauptact an den ersten beiden von insgesamt fünf Abenden im Schatten der Weinberge ist: Köbes Underground. Die Hausband der Kölner Stunksitzung ist eigentlich nur im Karneval rege, 50 Mal wird die alternative närrische Show aufgeführt, meist sind alle 50 Sitzungen ausverkauft. Zwischen Aschermittwoch und dem Auftakt der nächsten närrischen Session widmen sich die zehn Berufsmusiker um Frontmann Ekki Pieper anderen Projekten. Wenn sie aber hier und da einmal zusammen musizieren, sind ihre Fans vor Ort. In Marienthal ist das schon zum zehnten Mal so.

Dass die Köbesse bei dem extravaganten Ahrtal-Festival zum Inventar gehört, liegt an Festival-Manager Gregor Gäb. Der knüpfte den Kontakt über seinen Job beim WDR und schlug zu, als sich vor vielen Jahren plötzlich die Gelegenheit bot, die Band zu verpflichten. Aus zunächst einem Auftritt beim Festival wurden bald zwei, die Stunksitzungs-Band nutzte die Tage um Fronleichnam, um eine Art „Betriebsausflug“ mit entsprechendem Rahmenprogramm an die Ahr zu machen. Und darum steht am heutigen Fronleichnamstag auch eine E-Bike-Tour durchs Ahrtal für die Musiker auf dem Programm.

Kölsche Party mit dem Publikum

Erst einmal aber galt es, eine kölsche Party mit dem Publikum zu feiern. Ekki Pieper und seine Musiker zeigten sich dabei einmal mehr als große Verwandlungskünstler, kamen mal als gackernde Hähne daher, die ihre Nicht-Schlachtung feierten, dann wieder als Tambourcorps, das auch Stücke von AC/DC im Programm hat. Stets garniert die Band bekannte Gassenhauer mit irrwitzigen Texten, die ihre Premieren in der Stunksitzung hatten. Da wurde aus Golden Earrings „Radar Love“ eine Hommage an die Vorzüge des Lastenrads, denn: „Da passt die halbe Kita rein.“

Überhaupt sind ja alle älter geworden, die Musiker ebenso wie ihre Fans. Pieper drückte es so aus: „Zu der Musik, zu der wir heute putzen, haben wir früher gesoffen.“ Und alle nickten mit wissendem Lächeln. Überhaupt machte der Frontmann aus seinem Herzen keine Mördergrube, auch mit Blick auf die Rammstein-Diskussion: „Nix gegen die Musik, aber Arschlöcher bleiben Arschlöcher.“ Sprachs, und präsentierte den zur Mülltrennungshymne umgeschriebenen Rammstein-Hit „Sonne.“ Jetzt heißt es aber: „Tonne.“ Andere bekamen musikalisch einiges mehr ab: aus Peggy Lees „Fever“ wurde „FIFA“ mit dem Zusatz „…ist ein Drecksverein.“ Das Publikum war mit der Band einer Meinung und musste dann auch noch selbst ran. Denn bei Jacques Offenbachs „Can Can“ war Mitsingen der Originalzeilen – so Pieper - angesagt: „Danz – Mädche, ich kann CanCan. Jo, ich will dich han, han, han.“

Fürs Marienthaler Festival war es ein fulminanter Auftakt. Wer „Köbes“ einmal live erleben möchte: Für das Konzert am Fronleichnams-Donnerstag um 19:30 Uhr gibt es noch Restkarten an der Abendkasse. Und auch für die folgenden Tage sind noch Tickets erhältlich.

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