Freiwillige Feuerwehr Heckenbach Neues Einsatzfahrzeug ist Investition in die Sicherheit
Heckenbach · 146 Einsätze hatte das alte Feuerwehrauto in Heckenbach tadellos bewältig. Nach drei Jahrzehnten geht es nun in den Ruhestand. In der weitläufigen Gemeinde macht ab sofort ein modernes Tragkraftspritzenfahrzeug Dienst.
Drei Jahrzehnte lang hatte ihr feuerrotes Einsatzauto den Kameraden der Freilwilligen Feuerwehr Heckenbach treue Dienste geleistet. 146 Einsätze waren in dieser Zeit problemlos abgearbeitet worden. Jetzt war es Zeit, Abschied zu nehmen und ein modernes Nachfolgefahrzeug in Dienst zu stellen. Wehrführer Paul Schier und sein Stellvertreter Dirk Karst wissen auch schon, wo und wie das Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser (TSF-W) eingesetzt werden soll: „Primäres Einsatzgebiet ist die weitläufige Gemeinde Heckenbach mit ihren 27,34 Quadratkilometern Gesamtfläche und den acht verstreuten Einzelortschaften, die alle vom zentralen Feuerwehrgerätehaus in Cassel aus angefahren werden. Darüber hinaus unterstützen wir bei größeren Einsätzen die umliegenden Feuerwehren“, so Schier.
Das neuen TSF-W hat 210 PS, Automatikgetriebe und eine Differenzialsperre an der Hinterachse, welche den Einsatz im unwegsamen Gelände ermöglicht. Mit dem zulässigen Gesamtgewicht von 7,49 Tonnen sei gewährleistet, so Schier, dass das Fahrzeug von möglichst vielen Einsatzkräften mit dem „Feuerwehrführerschein“ gefahren werden kann. Das Feuerwehrauto transportiert Materialien zur technischen Hilfeleistung, für Einsätze nach Sturmschäden sowie bei Hochwasser und Starkregenereignissen. Eine Umfeldbeleuchtung, ein integrierter fernbedienbarer Lichtmast mit 4,6 Metern Ausfahrlänge zum direkten Ausleuchten der Einsatzstelle sowie ein Stromerzeuger für die ebenfalls vorhandene Schmutzwasserpumpe und Schlammsauger gehören ebenfalls dazu.
750 Liter Löschwasser im Tank
Für die Brandbekämpfung stehen ein 750 Liter Löschwassertank und eine moderne, leistungsfähige Tragkraftspritze zur Verfügung, freut sich Frank Linnarz, Wehrleiter der VG Altenahr. Ergänzt wird die Ausstattung durch vier Atemschutzgeräte für einen direkten eigenständigen Innenangriff, weiteren speziellen Materialien für einen Schnellangriff, sowie selbst angefertigten Adaptern zum Löschwassertransport mit landwirtschaftlichen Pumpfässern im Rahmen des Einsatzkonzeptes zur Waldbrandbekämpfung. Ein als ausziehbarer Schlitten gestaltetes Hygieneboard zur einfachen Dekontamination und Reinigung besonders verschmutzter Einsatzkräfte während und nach dem Einsatz wurde ebenfalls berücksichtigt. Von den Anschaffungskosten in Höhe von 165.000 Euro übernimmt das Land Rheinland-Pfalz 41.000 Euro.
„Ich freue mich, dass wir in Heckenbach ein modernes und zeitgemäßes Einsatzfahrzeug den dort engagierten Kräften unserer Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung stellen können“, sagte Bürgermeister Dominik Gieler bei der feierlichen Übergabe und fügte hinzu: „Mit Investitionen in unsere Freiwilligen Feuerwehren ist es wie zu Hause mit den Versicherungen: Man investiert gutes Geld in der Hoffnung, dass man nie einen Vorteil aus der Investition ziehen muss. Bei unseren Feuerwehren haben wir allerdings die Besonderheit, dass diese überall tief in den Ortsgemeinschaften verwurzelt sind und etwa mit der Organisation von St. Martinszügen oder anderen Veranstaltungen sich perfekt in die Gemeinschaft eingliedern.“
Wehrleiter Linnarz dankte seinerseits dem Verbandsgemeinderat: „Wir brauchten keine Flutkatastrophe, um die Bedeutung unserer Feuerwehreinheiten dem Verbandsgemeinderat, der letztlich die Gelder bewilligt, darzustellen.“ Jeder in die Freiwilligen Feuerwehren investierte Cent sei eine Investition in die Sicherheit der Bevölkerung der Verbandsgemeinde.