Ausschuss in Altenahr Jugendbüro trotz Flutschäden mit vielen Ferienangeboten

Altenahr · Die Flut hat die Räume des Jugendbüros in Altenahr zerstört. Trotzdem hat das Team dafür gesorgt, dass es in allen Ferien Angebote für junge Menschen in der Verbandsgemeinde geben wird. Jetzt informierten die Mitarbeiter des Jugendbüros die Politik über ihrer Arbeit.

 Die Schäden der Flut am Büro „pro Jugendarbeit“ in Altenburg sind noch deutlich zu sehen.

Die Schäden der Flut am Büro „pro Jugendarbeit“ in Altenburg sind noch deutlich zu sehen.

Foto: Martin Gausmann

Die Flut hat das Jugendbüro der Verbandsgemeinde (VG) Altenahr zerstört. Was am alten Standort in Altenburg übrig geblieben ist, wird in absehbarer Zeit ein Fall für die Abrissbagger sein. Geblieben ist Jugendpfleger Werner Söller mit seinem Team. Die Bleibe des Jugendbüros für eine Übergangszeit ist im Alten Pfarrhaus in Kesseling, aber das Büro will wieder an die Ahr. Wenn auch zunächst in einen Container am alten Standort bei den Schulen in Altenburg. Schon in einigen Wochen soll es soweit sein.

Jetzt informierten Söller und seine Mitarbeiter den Ausschuss für Jugend und Familie der VG über ihre Aktivitäten. Die Ortsgemeinden und auch Kinder und Jugendliche sollen weiterhin in die Arbeit des Jugendbüros eingebunden sein, hieß es. „Alles was geht, soll weitergehen“, sagte der Jugendpfleger. Bereits in den vergangenen Sommerferien, kurz nach der Katastrophe, hatte das Jugendbüro zu einem Camp beim Steinerberghaus eingeladen, solch ein Camp ist für die kommenden Sommerferien wieder vorgesehen. Die Fahrten dorthin werden nach Bedarf organisiert und sind kostenlos.

In allen Ferien wird es Angebote für Kinder und Jugendliche geben. Dank der zahlreichen Spenden können alle Angebote kostenfrei für die Familien angeboten werden. Gesponsert werden auch Familienfreizeiten in Baasem, einem Ortsteil der Gemeinde Dahlem in der Eifel. Das ist möglich durch Bundesmittel für Fluthilfe und eine Finanzspritze vom Lions Club Bonn. Weitere Sponsoren haben dem Jugendbüro Fahrten angeboten, die für die Teilnehmer kostenlos sein sollen. Das Jugendbüro legt Wert darauf, dass immer eigene Mitarbeiter mitfahren. Zum Angebot gehört auch das „Bewegungszelt“ am Sportplatz in Altenburg mit Möglichkeiten für Sport und Erlebnispädagogik. Das Zelt wurde vom Helfer-Shuttle gesponsert. Am Programm arbeitet derzeit ein Runder Tisch mit Maltesern, Johannitern, den Kirchen, Caritas und Diakonie sowie dem Kulturverein Mittelahr. Der Helferstab soll laut Söller ebenfalls angesprochen werden.

Räume der Schule in Ahrbrück stehen wieder zur Verfügung

Schwer war es laut Söller, angesichts kaputter Schulen und Dörfer die Nachmittagsbetreuung aufrechtzuerhalten. Für die Schulen aus Altenburg, die nach Grafschaft-Gelsdorf ausweichen mussten, wird nach den Sommerferien dort auch die Nachmittagsbetreuung stattfinden. Die Räume der Grundschule in Ahrbrück stehen wieder zur Verfügung und werden eingerichtet. In Dernau findet die Betreuung im Zirkuszelt statt, nach den Sommerferien bei der neuen Container-Schule auf dem Plateau oberhalb von Marienthal. Generell war es schwer, ausreichend Personal für die Nachmittage zu finden, sagte Söller.

Die Mitarbeiter werden jetzt bei verschiedenen Veranstaltungen für das Thema Traumatisierung geschult. Kinder- und Jugendschutz sowie Präventionsarbeit sind den Verantwortlichen wichtig. Die Heranwachsenden sollen zwischen Schule und Beruf begleitet werden. In den vergangenen Jahren hatte Corona es schwer gemacht, Praktikumsplätze zu finden, sagte Söller.

An Jugendliche, die durch all die schlimmen Erlebnisse aus der Bahn zu kommen drohen oder aus der Bahn gekommen sind, richtet sich ein niederschwelliges Angebot durch „Ahrworker“, also Sozialarbeiter. Sie wollen die jungen Menschen da abholen, wo sie gerade stehen. Unterstützung von Projekten bietet das Jugendbüro auch den Ortsgemeinden an, wenn diese beim Jugendbüro Bedarf anmelden.

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