Weltgbetstag der Frauen Taiwan steht im Mittelpunkt des Weltgebetstags

Altenahr · Jedes Jahr bereiten Frauen aus einem anderen Land die Gebetstexte für die weltumspannende ökumenische Gemeinschaft vor: In diesem Jahr haben Frauen aus Taiwan die Texte für die kirchliche Feier erarbeitet. Frauen aus Altenahr feierten in ihrem Gedenken eine Messe.

Etwa 60 Frauen aus der Pfarreiengemeinschaft Altenahr haben am Freitag den Weltgebetstag in der Pfarrkirche in Altenahr begangen.

Etwa 60 Frauen aus der Pfarreiengemeinschaft Altenahr haben am Freitag den Weltgebetstag in der Pfarrkirche in Altenahr begangen.

Foto: AHR-FOTO

„Wir bitten um Stärke und Weisheit, damit Menschen in Taiwan mit der ungewissen Zukunft zurechtkommen: Lass Taiwan zu einem Segen in der Welt werden.“ Das ist eine der Fürbitten aus dem weltweit gefeierten Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen. Aus der Pfarreiengemeinschaft Altenahr haben etwa 60 Frauen den Tag am Freitag in der Pfarrkirche in Altenahr begangen. Die Vorlagen unter dem Titel „Glaube bewegt“ formulierten in diesem Jahr Frauen aus Taiwan. Ein Team aus der Pfarreiengemeinschaft hat den Gottesdienst für die Menschen an der Ahr organisiert und die Texte teils variiert.

Dabei kamen auch globale Probleme zur Sprache: Es ging um Luft, Wasser, Müll, zerstörte Lebensräume für Pflanzen, Tiere und Menschen. Die Bitten bezogen sich auch auf Liebe und Gerechtigkeit in der Welt. Die Betenden gedachten der Opfer der Corona-Pandemie und baten um Kraft, ihnen Trost zu spenden. Und sie baten um die Kraft, Liebe und Gerechtigkeit in die Welt zu bringen.

Kurze Einführung zu Politik und Geschichte des Inselstaats

Die Feierstunde begann mit einer Einführung in die Geschichte und die politische Situation des Inselstaats mit unterschiedlichen Religionsgemeinschaften. Christinnen begrüßen sich dort mit den Worten „Ping an!“, das heißt „Friede sei mit euch!“ Wichtig ist den Menschen eine gute Bildung für die Kinder, was allerdings mit hohen Schulgebühren verbunden ist. Lag die Geburtenrate pro Frau lange bei einem Kind, so steigt sie allmählich.

Dabei ist Taiwan eine „wunderschöne Insel“ mit Reichtum, mit Bergwäldern bedeckt und vom Meer genährt, wie aus dem Text hervorgeht. Christliche Missionare kamen vor 100 Jahre ins Land. Gastfreundschaft ist den Menschen wichtig.

Die kirchliche Feierstunde basierte auf Zeilen aus einem Epheserbrief im Neuen Testament (Eph 1,15-19), den wohl ein Schüler des Apostels Paulus an die Gemeinde in Ephesus gerichtet hat. Darin geht es um Glaube, Hoffnung und Liebe, Weisheit, Kraft und Stärke. „Damals wie heute tun uns solche Zusagen gut. Es gibt so viele Schwierigkeiten und Hindernisse, die uns ermüden und entmutigen“, hieß es im Text der kirchlichen Feierstunde. Die Schicksale einiger Frauen, die trotz vieler Hindernisse ihr Leben zum Besseren wenden konnten, wurden beschrieben. Im Anschluss an den Gottesdienst blieben die Frauen im Gemeindesaal beisammen und probierten Kleinigkeiten aus der taiwanischen Küche.

Inselbewohner fürchten Anschluss an China

Taiwan ist eine demokratisch regierte Republik, die sich selbst als unabhängig bezeichnet, von den meisten Staaten, dazu gehört auch Deutschland, allerdings nicht als souveräner Staat anerkannt wird. Die Insel-Republik pflegt zahlreiche Handelsbeziehungen nach Europa und in die USA. Aber die kommunistische Volksrepublik China erhebt Anspruch auf den Inselstaat. Und so fürchten viele Einwohner, dass ihnen ein ähnliches Schicksal droht wie Hongkong, und sie sehen ihre Existenz als demokratische Republik bedroht. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan mit seinen 23,6 Millionen Einwohnern als Teil der Volksrepublik China. Ziel ist der Anschluss der demokratisch regierten Insel an das chinesische Staatsgebiet – wenn nötig auch mit militärischen Mitteln. Die Mehrheit der Inselbewohner lehnt einen Anschluss an China ab.

Sie wollen ihre politische Eigenständigkeit und ihre demokratischen Freiheitsrechte behalten. Unterstützung gibt es dafür unter anderem von den USA, die seit Langem besondere Beziehungen zu Taiwan unterhalten. Neue Dynamik erhielt der Konflikt jüngst durch einen Besuch der US-Spitzenpolitikerin und Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi.

Die internationale diplomatische Isolation von Taiwan begann 1971. Damals verlor Taiwan seine Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen, wo es ursprünglich ganz China vertreten hatte. Für die Volksrepublik China ist die Lage Taiwans an wirtschaftlich bedeutsamen Meeresstraßen von großer Bedeutung. Das Südchinesische Meer und die Taiwanstraße sind wichtige Routen für den Welthandel und für den Wohlstand in den USA, Japan und Europa.

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