Altenahrer Förderverein Burgruine Are Verein will die "Gymnich Porz" vor dem Verfall bewahren

Altenahr · Der Altenahrer Förderkreis Burgruine will die „Gymnich Porz“ vor dem Verfall bewahren. Das beschloss der Verein nach zwei Jahren Pause und wählte dabei gleich den Vorstand der Ehrenamtlichen – der sogenannten „Burgmöbbele“.

 Eine Luftbildaufnahme der Burg Are, um die sich ehrenamtlich der Förderkreis Burgruine Are kümmert.

Eine Luftbildaufnahme der Burg Are, um die sich ehrenamtlich der Förderkreis Burgruine Are kümmert.

Foto: ahr-foto

Seit der Flutkatastrophe säumen Ruinen die Straßen im Wein- und Erholungsort Altenahr. Es sind Hotels, die noch nicht wieder saniert worden sind, deren Zukunft in einigen Fällen ungewiss ist. Der Blick durch die von den zerstörten Bauten flankierte Brückenstraße richtet sich hoch auf den Burgberg mit den Resten der Burg Are, einem der wichtigsten Baudenkmäler des Ahrtals. Wie sie da steht, strömt diese Ruine keinen Verfall aus, sondern pure Romantik, vor allem mit der derzeitigen Weihnachtsbeleuchtung.

Neue Sanierungen per Hubschrauber werden teuer

In den 1990er-Jahren sah das ganz anders aus. Das Areal war verwahrlost, durfte am Ende gar nicht mehr betreten werden. Es gehörte einer Erbengemeinschaft, die die Ruine Ende der 90er-Jahre der Ortsgemeinde Altenahr schenkte. Mit großem finanziellen Aufwand fand die Sanierung statt, die vor allem der Sicherung des Verkehrs auf der Bundesstraße 167 am Fuße des Burgbergs diente. Das finanzierte der Bund.

Aber Ortsgemeinde und Denkmalschutz wollten mehr. So wurde das Gelände in weiteren Teilen gesichert und kann wieder frei betreten werden. Gesichert wurden auch einzelne Elemente auf dem Plateau wie der Brunnen, die Zisterne und die baugeschichtlich bedeutende Burgkapelle. Aber schon damals hatten die Ortsgemeinden kein Geld für Freiwilliges, so gründete sich in Altenahr der Förderkreis Burgruine Altenahr. Er arbeitet rein ehrenamtlich, hält die Schätze der Vergangenheit in Ordnung und bringt auch Mauern wieder instand, die in die Grundsanierung nicht einbezogen werden konnten. Langjähriger Vorsitzender ist der frühere Altenahrer Ortsbürgermeister Georg Knieps. Er wurde jetzt bei der Jahreshauptversammlung einstimmig für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt.

„Der Bestand unserer Kasse ist gut, wenn aber Maßnahmen erforderlich sind, wird es richtig teuer“, sagte er in der Versammlung. Aktuell geht es einerseits um Beleuchtung der Reste der Unterburg am mittleren Burgberg. Diese zur Straße „Roßberg“ gerichtete Seite konnte damals nicht mit saniert werden, Efeu hatte sich in den Fugen der Mauersteine ausgebreitet, musste entfernt werden. Dabei wurde deutlich, dass auch diese Ruinen in absehbarer Zeit befestigt werden müssen. Größter Kostenfaktor wäre ein hohes Gerüst, um an die Mauerkronen zu gelangen und die Steine dort oben zu erreichen. Betroffen ist vor allem die sogenannte „Gymnich Porz“ (Pforte), der untere Eingang zur Burg, der ebenfalls unter Denkmalschutz steht. „Wenn die Mauern bröckeln, müssen wir das gesamte Areal absperren“, sagte Knieps. Darum sollen jetzt Förderanträge gestellt werden. Denn es kann teuer werden, weil die Unterburg von der Straße aus nicht per Auto erreichbar ist und das gesamte Material wohl per Hubschrauber hochgebracht werden müsste.

Kreis der Förderer nennt sich „Burgmöbbele“

Aufgrund von Corona und der Flutkatastrophe konnte der Förderkreis in den vergangenen beiden Jahren wenig aktiv werden, führte Knieps aus. Die Flut führte zu einem Verlust an Mitgliedern, meist durch Umzug. Die Mitgliederzahl beläuft sich derzeit auf etwa 100. Auch Gewerbebetriebe hätten ihren Sitz in Altenahr aufgegeben, so Knieps. Dem Einsatz der „Burgmöbbele“, das ist der Kreis der Aktiven, die auf dem Areal schaffen und alles in Ordnung halten, sei es zu verdanken, dass sich die Anlage insgesamt in einem guten Zustand befinde und somit auch die Denkmalpflege unterstützt werde. So konnte der Förderkreis sich wieder am Tag des offenen Denkmals beteiligen und seine Arbeit an der Ruine vorstellen. Um die Arbeit der Freiwilligen zu erleichtern, wurde eine neue Transportraupe angeschafft.

Alle Neuwahlen zum Vorstand waren einstimmig. Neben Georg Knieps wurde Philippe Mathar zum Stellvertreter gewählt, neuer Geschäftsführer ist Julius Knieps, ein Enkel des Vorsitzenden, neuer Schatzmeister ist Neofitos Arathymos, promovierter Mathematiker und Physiker.

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