Workshop im Juma-Stadion Mayschoß Auf dem Skateboard ist Tempo gefragt

Mayschoß · Das Juma-Stadion ist eine Sportanlage in Mayschoß, die nach der Flut aus Spenden errichtet wurde. Bei einem Workshop lernten Kinder dort nun, sich auf einem Skateboard zu halten. Zu zaghaft durften sie dabei nicht sein.

Beim Workshop in Mayschoß wagen sich die Kinder auf Skateboards die Rampe hinunter.

Beim Workshop in Mayschoß wagen sich die Kinder auf Skateboards die Rampe hinunter.

Foto: ahr-foto

„Ich bin noch nie mit einem Skateboard gefahren“, sagt das Mädchen, das erwartungsvoll mit Helm und Knieschonern ausgerüstet neben dem Brett mit den Rollen steht und interessiert den Anweisungen von Jürgen Hoffmann vom Verein Ahrche folgt. Fünf Mitarbeiter des Vereins für Katastrophenhilfe und Wiederaufbau aus Bad Neuenahr-Ahrweiler sind mit Ausrüstung für kleine Skater im Gepäck zum neuen Juma-Stadion an der Bundesstraße in Mayschoß gekommen. Der von Anneliese Baltes ehrenamtlich geleitete Jugendtreff Mayschoß hat zum Skater-Workshop eingeladen, trotz des ungemütlichen Wetters sind etwa 20 kleine Teilnehmer da.

Jürgen Hoffmann hat Gruppen eingeteilt: die ganz Unerfahrenen und solche, die schon mal auf einem Skateboard gestanden und es ausprobiert haben. „Wie kann man aufsteigen?“, ist die erste Frage. „Mit einem Fuß das hintere Ende des Boards runter drücken, dann geht die Spitze nach oben. Dann mit dem anderen Fuß auf die Spitze drauf“, erklärt ein Teilnehmer und macht es vor. Das Ausprobieren beginnt. Der Trainer hat einen weiteren Vorschlag: Mit beiden Füßen gleichzeitig raufspringen, aber die Füße immer dahin stellen, wo die Schrauben zu sehen sind, denn darunter sind die Achsen, und man steht fest. „Wenn ihr beide Füße da habt, wo die Schrauben sind, habt ihr den besten Halt“, erklärt der Trainer. Das große Probieren unter den Neulingen geht weiter.

„Wie kann man das Skateboard aufheben, ohne sich bücken zu müssen?“, fragt Projektleiter Hoffmann und macht es gleich vor: Mit dem Fuß leicht auf das hintere Teil tippen, dann geht die Spitze hoch, man kann zupacken. Also weiter probieren. „Ich habe es geschafft, freut sich ein Achtjähriger und fasst sein Brett mit beiden Händen.

Die etwas Erfahrenen dürfen sich an ein Element mit zwei schrägen Flanken und einem Podest dazwischen wagen. Trainer ist hier Cornelius Glauner, er ermuntert seine Gruppe: „Erst nur mal rauffahren“, sagt er. Einige rollen ein Stück hoch, dann wieder rückwärts runter, bis zum Podest schafft es erst mal keiner. Glauner weiß warum: „Einfacher ist es, wenn du ein wenig schneller fährst, aber immer auf dem Board bleiben“, ist sein Rat. Aber das klappt bei einigen nicht so einfach. Wie eine lange, buckelige Schlange steht da noch ein Element in Wellenform mit zwei Höckern und einer Senke dazwischen. Mit Eleganz zeigt der Trainer, wie er darüber gleitet. Die Kinder schaffen es allerdings erst einmal nur gerade auf den ersten Buckel, der eine oder andere kippt auch vorher um. Übung macht den Meister, das gilt wohl auch fürs Skaten. „Du musst etwas schneller sein, dann geht es“, ermuntert der Trainer wieder. Aber davor schrecken auch die Größeren zurück, wohl weil sie beim Start die Situation hinter dem Buckel nicht überblicken können, nicht ins Leere fallen wollen.

Nebenan gibt‘s was anderes zu erproben: hochfahren, sich oben quer stellen und vorwärts runter fahren. Man kann auch rückwärts runter fahren und unten drehen und dann wieder hoch. Auch die Übung scheitert all zu oft am fehlenden Tempo. „Du musst etwas schneller werden“, lautet immer wieder der Rat.

Brücke für Umzug fehlt

Im Sommer konnte die Sportanlage an der Bundesstraße in Mayschoß, die ganz aus Spendengeldern bezahlt worden ist, eingeweiht werden. Die Trainer vom Verein Ahrche kennen das Terrain, das zu vielfältigen sportlichen Betätigungen einlädt.

Grundsätzlich soll die Skateranlage zusammen mit dem Fußballfeld, der Anlage für Basketball, dem Kleinspielfeld und den übrigen Einrichtungen auf dem Gelände des alten Maychosser Sportplatzes angesiedelt werden. Aber dahin führt derzeit keine Brücke, die Flut hat im Juli 2021 die damals funkelnagelneue Aluminium-Konstruktion fortgerissen. Darum wurde die Sportanlage erst mal neben der Bundesstraße aufgebaut, dort wartet sie auf ihren Umzug.

Der Mayschosser Gemeinderat ist nicht untätig. Er befasst sich mit dem Bau neuer Wege über den Fluss. Nach dem Stand der Dinge soll es eine Fußgängerbrücke etwa vom Waagplatz aus geben und für Autos eine Furt etwa in Höhe der früheren Kläranlage.

Inzwischen hat ein leichter Nieselregen eingesetzt, nicht gut fürs Skaten. Während die Bretter auf dem Platz nicht mehr rollen, rollt auf der Straße der Pizza-Lieferdienst an. Eine verdiente Stärkung für die kleinen Teilnehmer.

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