Frühling im Kreis Ahrweiler Ansturm auf Blumen und Co.

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Das Bibbern hat ein Ende, Winterjacken und Schals können im Schrank bleiben. Mit den ersten Sonnenstrahlen haben nicht nur die Blumen ihre Hälse gen Himmel gereckt. Auch die Menschen haben die milden Temperaturen am Wochenende genutzt, um die Zeit im Freien zu genießen. In den Städten, an der Ahr und in den Weinbergen herrschte rege Betriebsamkeit.

 Marga und Karl-Heinz Faßbender decken sich mit Balkonpflanzen und Blumenerde ein, um endlich auch zu Hause das Frühjahr farbenfroh einläuten zu können.

Marga und Karl-Heinz Faßbender decken sich mit Balkonpflanzen und Blumenerde ein, um endlich auch zu Hause das Frühjahr farbenfroh einläuten zu können.

Foto: Martin Gausmann

Nicht zuletzt auch Gartenbesitzer standen seit Wochen in den Startlöchern. Mit der verspäteten Ankunft des Frühlings war es für sie höchste Zeit, die Arbeitshandschuhe überzustreifen, um Balkone, Fensterbänke und Terrassen endlich aufblühen zu lassen. Zuvor galt es jedoch, sich mit Pflanzen und Blumenerde einzudecken. Zur Freude der Gartencenter und -abteilungen der Fachmärkte. So zu sehen bei Knauber in Ahrweiler. Einkaufswagen- und körbeweise haben Kunden bunt blühende Bellis (Gänseblümchen), Vergissmeinnicht oder Ranunkeln aus dem Markt gefahren. Letztere kauften auch Karl-Heinz und Marga Faßbender als "erste Dekoration" für ihren Balkon ein - und zwei Säcke Blumenerde gleich dazu. Vier Kästen wollen befüllt werden. "Endlich kommt Farbe ins Spiel", freut sich die Rentnerin über den Beginn der Pflanzzeit. Viel Arbeit hat an diesem Tag Liane Skruth.

Denn sie muss stets für blühenden Nachschub sorgen. "Das wurde höchste Zeit. Denn wir sind vier Wochen zurück", sagt die Fachverkäuferin der Gartenabteilung. Mit Blick auf den langen Winter sehnten sich die Leute nach Sonne und Bewegung an der frischen Luft.

Nach dem Verlustgeschäft der vergangenen Wochen - große Teile des Sortiments an Frühjahrsblühern wie etwa die Primel seien im Laden verblüht und hätten entsorgt werden müssen - hat der Pflanzenverkauf an diesem Wochenende mächtig Fahrt aufgenommen. "Haben wir am vergangenen Wochenende gerade einmal rund 1000 Stück verkauft, wurden allein an diesem Samstag etwa 8000 Blumenpflänzchen abgesetzt", freut sich Skruth.

"Gott sei Dank", entfährt es stoßgebetsgleich Cristina Pereira, Chefin des Eiscafés "Talamini" in der Ahrweiler Niederhutstraße. Seit der Öffnung ihres Cafés am 7. Februar habe den Leuten nicht der Sinn nach Eis gestanden. "Sobald die Sonne scheint und es wärmer wird, steigt unser Umsatz", freut sich die Inhaberin, während Ehemann Salvatore mit einem Kübel auf der Schulter an ihr vorbeihuscht, um den Behälter mit dem Vanilleeis aufzufüllen.

An der Ahr tummeln sich gleichzeitig die Spaziergänger und Wanderer und genießen die frühlingshaften Temperaturen ebenso wie die zunehmende Zahl an Radlern und Nordic Walkern. Im Kurpark Bad Neuenahr ist kaum eine Ruhebank unbesetzt geblieben, während die ersten Bienen um die Blüten tanzen. Und auf einem Wiesenstück am Ufer in Höhe der Spielbank haben sich ein Dutzend Enten niedergelassen, um sich von der Sonne verwöhnen lassen. Sie alle dürfen sich freuen. Denn laut wetter.info.de lässt sich der Frühling nun nicht mehr vertreiben.

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