Energieversorgung Mittelrhein Arbeiten am Erdgasnetz im Ahrtal nahezu abgeschlossen

Ahrtal · Fast fünf Monate nach der Flutkatastrophe ist die Versorgung mit Erdgas im Ahrtal weitgehend wiederhergestellt. Das geht aus einer Mitteilung des zuständigen Energie-Unternehmens hervor. Vom Hochwasser betroffen waren mehr als 8000 Anschlüsse.

 Als Übergangslösung für die Versorgung mit Erdgas wurde eine neue Hochdruckleitung entlang der Weinberger in Bad Neuenahr-Ahrweiler gebaut.

Als Übergangslösung für die Versorgung mit Erdgas wurde eine neue Hochdruckleitung entlang der Weinberger in Bad Neuenahr-Ahrweiler gebaut.

Foto: Energieversorgung Mittelrhein

Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal Mitte Juli steht die Versorgung mit Erdgas im Ahrtal wieder „nahezu komplett“. Das teilt der kommunale Dienstleister Energieversorgung Mittelrhein (EVM) mit. „Es ist uns mit Unterstützung zahlreicher Partner aus ganz Deutschland gelungen, insgesamt 133 Kilometer Gasleitungen, die vom Hochwasser betroffen und teilweise zerstört waren, neu zu bauen oder wieder instand zu setzen“, wird Vorstandschef Josef Rönz zitiert. Auch notwendige Gasregelstationen, Flussquerungen und weitere Anlagen konnten laut Mitteilung errichtet werden. Insgesamt habe die EVM-Gruppe rund 25 Millionen Euro in den Wiederaufbau des Gasnetzes investiert. Bis auf „sehr wenige Ausnahmen“ seien alle intakten Gasheizungen im Ahrtal wieder in Betrieb. Damit habe EVM-Gruppe ihr Ziel, bis Ende November die Gasversorgung in den betroffenen Orten wiederherzustellen, fast vollständig erreichen können. Die Mitteilung verschickte das Unternehmen allerdings erst am 7. Dezember.

Insgesamt seien 8250 Netzanschlüsse im Kreis Ahrweiler von der Flut betroffen und zunächst von der Gasversorgung abgeschnitten gewesen. Zurzeit gebe es noch „wenige kleine Bereiche“, in denen noch Restarbeiten zu erledigen seien. Betroffen seien „rund zehn“ Heizungsanlagen, die aber in Kürze wieder in Betrieb genommen werden könnten.

120 neue Anschlüsse ans Gasnetz

In den vergangenen Wochen hätten sich „etliche“ Hauseigentümer dazu entschlossen, von Öl auf Erdgas zu wechseln. Rund 120 neue Gasnetzanschlüsse hat die EVM-Gruppe nach eigenen Angaben bisher realisiert.

Der zügige Wiederaufbau der Gasinfrastruktur sei nur durch die Unterstützung vieler Partner möglich gewesen. „Wir sind sehr beeindruckt von der großartigen Solidarität, die so viele Unternehmen bewiesen haben. Schon einen Tag nach der Flut erreichten uns die ersten Hilfsangebote befreundeter Stadtwerke. Diese Hilfe aus ganz Deutschland hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Menschen im Ahrtal so schnell wieder mit Erdgas versorgt werden konnten“, so Rönz. Mehr als 80 Netzbetreiber, Energieversorger, Rohr- und Tiefbauer, Ingenieurbüros und Installationsbetriebe hätten in den zurückliegenden Wochen im Ahrtal mit angepackt.

Auch wenn die Gasversorgung im Ahrtal wieder stehe, werde das Wiederaufbau-Projekt auch im kommenden Jahr fortgesetzt. „Es ist noch viel zu tun. So müssen wir noch alte, zerstörte Leitungen entlang des Ahrufers sichern und gegebenenfalls zurückbauen. Dass größte Projekt ist jedoch der Bau einer neuen, endgültigen Hochdruckleitung im Bereich der Heerstraße“, berichtet der Geschäftsführer der Energienetze Mittelrhein, Andreas Hoffknecht. Diese wird der EVM-Mitteilung zufolge später die provisorische Leitung ersetzen, die entlang der Weinberge gebaut wurde, um die Häuser schnellstmöglich wieder mit Erdgas versorgen zu können. Derzeit liefen die Planungen für diese Hochdruckleitung.

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