Caritas-Werkstätten vermitteln in Ahrweiler Arbeitsplätze für Behinderte gesucht
AHRWEILER · Behinderte Menschen fit für den Arbeitsmarkt zu machen und sie in möglichst ortnahe Betriebe zu vermitteln, ist Aufgabe der "Virtuellen Werkstatt Xtern" der Caritas Alten- und Behindertenhilfe. An der Ahrweiler Christine-Demmer-Straße befindet sich die "Schaltzentrale" der Vermittlungsaktivitäten, die auf viele Erfolge zurückblicken kann. Das soll so bleiben.
Deshalb werden weitere Betriebe gesucht, die bereit sind, Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Beratung, Begleitung, Unterstützung, Vorbereitung, Qualifizierung und eine stufenweise Einarbeitung der Werkstattbeschäftigten werden von der Ahrweiler Caritaseinrichtung gewährleistet.
Seit 2008 unterstützen die Caritas-Werkstätten Arbeitgeber und betroffene Arbeitnehmer in der Vermittlung von Arbeitsplätzen, integriert Menschen mit Behinderung in den allgemeinen Arbeitsmarkt und begleitet sie bei ihren Tätigkeiten in den Unternehmen, die bislang alle gute Erfahrungen mit der Einstellung von gehandicaptem Personal gemacht haben. So auch die Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler, die einem Behinderten im Bauhof einen Job bot.
Bürgermeister Guido Orthen: "Das ist ein gegenseitiges Unterstützen, ein Geben und Nehmen. Wir haben viel voneinander zu lernen. Jeder soll mit seinen Stärken und Schwächen angenommen werden. Wir können uns nur gemeinsam wünschen, möglichst viele Nachahmer zu finden."
Das ist zum Teil bereits geschehen: Die Firmen Jansen-Lacke, die Floßdorf GmbH, die Ahrtalresidenz, die Getränke Michel GmbH, der Gartenbaubetrieb Rech, der Betreuungsverein der Diakonie, die evangelische Kirche oder auch das Rote Kreuz haben die Dienste der Caritas-Werkstatt längst in Anspruch genommen. "Nur wenn sich viele Arbeitgeber für die berufliche Inklusion einsetzen, gelingt die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen im Arbeitsleben", sagte Orthen.
"Unser Ziel ist, Menschen mit Behinderung und Unternehmen zusammenzubringen, um Übergänge zu gestalten und somit eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Artbeitsmarkt zu ermöglichen", erklärte die Leiterin der Virtuellen Werkstatt, Doris Hein.
Zu den Integrationsbemühungen gehören auch die jährlichen betrieblichen Aktionstage der Caritas, die nächstes Jahr im Kreis Ahrweiler stattfinden werden. Dann können Förderschüler und Werkstattbeschäftigte ein Praktikum in einem regionalen Betrieb auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt absolvieren. Hein sucht noch örtliche Betriebe, die sich für Menschen mit Behinderung angagieren möchten.
Übrigens: Arbeitgeber können vom örtlichen Sozialhilfeträger einen Zuschuss von bis zu 70 Prozent zu den Lohnkosten bekommen, damit auch gehandicapte Menschen mitten im Arbeitsleben stehen können.