Museum in Ahrweiler Ausstellung über Keramik-Design der 50er Jahre

AHRWEILER · Das verträumte Paris, ein exotisches Mexiko oder Venedig in der Abendsonne waren beliebte Motive auf dem Keramikdesign der 1950er Jahre. Dass seinerzeit auch in Lantershofen und Bad Neuenahr-Ahrweiler hochwertig gestaltete Vasen, Teller und Platten hergestellt wurden, die Träume und Reiselust der damaligen Generation widerspiegeln, ist heute nahezu unbekannt.

Grund genug für das Museum der Kreisstadt, diesem Thema erstmals eine eigene Ausstellung zu widmen. Unter dem Titel "Wenn bei Capri die rote Sonne..." - Fernweh und Sehnsüchte auf deutschem Keramikdesign der 50er Jahre von der Ahr bis zum Westerwald" zeigt der "Weiße Turm" Ahr- und Keto-Keramik aus der 2011 an das Museum übergebenen Sammlung von Karlheinz von den Driesch.

Die Keramik-Ausstellung ist eine Ergänzung zur bereits bestehenden Sonderausstellung "40 Jahre städtische Kunstsammlung" und präsentiert ein interessantes Kapitel der Nachkriegsgeschichte im Stadtgebiet. So umfasste die 1955 im heutigen Stadtteil Ahrweiler von Elmar Anders gegründete Firma Ahr-Keramik eine breite Angebotspalette, hergestellt aus dem Ton der Lantershofener Tongrube. In Lantershofen selbst bestand bereits seit 1950 eine Werkstatt, die unter der Marke "Keto-Keramik" dekorative Keramik fertigte.

Nach Entwürfen junger Künstler und Keramiker entstanden in beiden Werkstätten eine Vielzahl von Gefäßen, die in ganz Deutschland Verbreitung fanden und in besonderem Maße den nach den entbehrungsreichen Nachkriegsjahren mehr und mehr aufkommenden Wunsch nach einer individuell gestalteten Wohneinrichtung dokumentieren. Zur Eröffnung der Ausstellung sind alle Interessierten für Donnerstag, 27. Juni, um 18 Uhr in das Museum der Stadt im Rahmen eines offenen Empfangs eingeladen. Hier haben die Gäste nach einem 20-minütigen Einführungsvortrag von Karlheinz von den Driesch Gelegenheit, sich die Ausstellungsstücke anzuschauen und sich über den bisherigen Stand der Recherchen zu informieren.

Die Ausstellung ist bis zum 17. November zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen: mittwochs bis freitags 10 bis 17 Uhr, samstags 13.30 bis 17 Uhr und sonntags 10 bis 17 Uhr.

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