Wiederaufbau in Bad Neuenahr-Ahrweiler Höchste Priorität für Straßen, Schulen und Kitas

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Für mehrere Stadtteile von Bad Neuenahr-Ahrweiler hat die Verwaltung die Maßnahmen zum Wiederaufbau nach der Flut vorgestellt. Unter anderem Straßen, Schulen und Kitas, aber auch Friedhöfe haben dabei höchste Priorität.

 Wie hier am Heimersheimer Bahnhof hat die Flutkatastrophe Mitte Juli im Ahrtal vielerorts extreme Schäden verursacht.

Wie hier am Heimersheimer Bahnhof hat die Flutkatastrophe Mitte Juli im Ahrtal vielerorts extreme Schäden verursacht.

Foto: Martin Gausmann

Nach der Vorstellung des Maßnahmenkatalogs für den Wiederaufbau der kommunalen Infrastruktur in Heppingen im Zuge einer Online-Einwohnerversammlung (der GA berichtete), gab es jetzt weitere Versammlungen. Noch im abgelaufenen Jahr wurden Maßnahmen für die Ortsbezirke Heimersheim / Ehlingen, Lohrsdorf / Green und Walporzheim / Marienthal nach der Flutkatastrophe vorgestellt.

Damit haben Stadt sowie Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft die in drei Prioritätsstufen angelegten Maßnahmen zur Umsetzung in den kommenden zehn Jahren katalogisiert. In den jeweiligen Ortsbeiräten mit den Bürgern wurden die Kataloge und Priorisierungen diskutiert, wobei final nichts in Stein gemeißelt ist, wie Bürgermeister Guido Orthen immer wieder betonte. "Wir haben derzeit mehr Fragen als Antworten", machte Orthen klar, dass vieles, was nun passiert, noch grundlegender Entscheidungen bedürfe, die noch nicht getroffen seien. So ist der künftige Flussverlauf der Ahr noch nicht festgelegt. Die Uferbefestigung wurde in weiten Teilen weggerissen, das Flussbett abgesenkt. Die Folge: die Mühlenteiche in den kreisstädtischen Stadtteilen an der Ahr werde nicht mehr gespeist. Die dienen zwar nicht mehr zum Betrieb von Mühlrädern, fangen als Vorflut aber Niederschlagswasser auf und sind daher wichtig für die Kreisstadt.

Orthen: Rückbau von Wehren neu diskutieren

Auch das zentrale Thema künftiger Hochwasserschutzmaßnahmen sei noch offen. Dabei betonte der Bürgermeister, dass man sich bei einer Flut des Ausmaßes vom vergangenen Juli kaum vor schweren Schäden schützen könne, wohl aber Schäden an Leib und Leben verhindern und Sachschäden zumindest eindämmen könne. In diesem Zusammenhang gelte es auch, den Rückbau von Wehren in den vergangenen Jahren neu zu diskutieren. "Unsere Vorfahren waren ja auch nicht blöd", so Orthen zu den Maßnahmen, die immer wieder an der Ahr getätigt wurden.

In den Ortsbezirken erhält vor allen Dingen der Aufbau von Straßen höchste Priorität, Verkehrssicherung und die Wiederherstellung der Beleuchtung stehen obenan. Am Walporzheimer Ahrufer steht auch eine neue Josefbrücke in der Priorität "hoch", ganz anders als die weiteren Bauten an der Ahr. Vor allem über den Sportplatz müsse geredet werden. Am Rande der Versammlung wurde bekannt, dass die Sportvereine der westlichen Kreisstadt-Stadtteile bereits mit einer neuen, zentralen Sportanlage oberhalb des Ahrweiler Bergfriedhofs liebäugeln. Die Sportanlagen in Walporzheim, Ahrweiler und Bachem wurden bei der Flut zerstört. In den Orten selbst solle es aber zumindest Bolzplätze für die Kinder geben.

In Heimersheim gilt für die Sanierung des Feuerwehrhauses und den Neubau der Kita St. Mauritius höchste Priorität, was im Übrigen für alle Wehren, Schulen, Kitas und Friedhöfe der Fall ist. Auch soll es schnell wieder eine neue Brücke zum Heimersheimer Bahnhof geben und das Ahrufer von Heimersheim bis zur Kloster-Prüm-Straße wieder hergestellt werden. Gleiches gilt für die Radwege, die nach Meinung des Ortsbeirats stärker durch die Ortslagen führen sollten. Auch in Lohrsdorf genießen Ahrufer und Radwege höchste Priorität.

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