Hochwasser-Katastrophe in Bad Neuenahr-Ahrweiler Stadtverwaltung bestellt 64 „Tiny-Häuser“ für Flutopfer

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Für 64 Paare und Familien gibt es ab November im Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler alternative Wohnungsangebote. Während ihre Häuser renoviert oder neu aufgebaut werden, können sie in einem sogenannten Tiny-Haus unterkommen.

 Dieser Typ Tiny-Haus wird noch im November an drei Standorten in Bad Neuenahr-Ahrweiler aufgestellt.

Dieser Typ Tiny-Haus wird noch im November an drei Standorten in Bad Neuenahr-Ahrweiler aufgestellt.

Foto: Daalmann Mobilheime

Durch die Flutkatastrophe Mitte Juli dieses Jahres haben zahlreiche Anwohner im Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler ihr Haus vollständig verloren oder es wurde in einem solchen Ausmaß beschädigt, dass es aktuell nicht mehr bewohnbar ist. Um die Betroffenen der Flutkatastrophe zu unterstützen, hat die Stadt insgesamt 64 sogenannte „Tiny-Häuser“ bestellt. Diese Anlagen sollen der Unterbringung von Personen dienen, die derzeit nicht an ihrem ursprünglichen Wohnstandort untergebracht werden können, oder aufgrund mangelnder Heizversorgung für den kommenden Winter eine Unterbringung suchen, so eine aktuelle Mitteilung der Stadt. Auch Menschen, die in den nächsten Monaten ihr Eigentum renovieren müssen und dabei möglichst im Stadtgebiet leben wollen, können sich für ein Tiny-Haus bewerben.

Bis zu fünf Personen können in einem Tiny-Haus untergebracht werden

Die Tiny-Häuser haben eine Größe von 34 Quadratmetern sowie einer zusätzlich überdachten Terrasse mit zwei mal vier Metern. Sie verfügen über einen Strom- und Wasseranschluss sowie eine Heizeinrichtung und beinhalten ein Badezimmer, zwei Schlafzimmer und einen Wohn- und Essbereich mit Einbauküche. Maximal können bis zu fünf Personen in einem Haus untergebracht werden, wobei eine Belegung von zwei bis vier Personen angestrebt wird. Diese vorübergehende Unterbringung ist zunächst für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr vorgesehen.

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Foto: dpa/David Young

Die Kommunen der Verbandsgemeinde Altenahr, Stadt Sinzig und der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler haben sich darauf geinigt, einen einheitlichen, geringfügigen Mietzins und eine Nebenkostenpauschale zu erheben, auch um soziale Ungerechtigkeiten gegenüber Personen zu vermeiden, die selbsttätig neuen Wohnraum angemietet haben. Die eingenommenen Kaltmieten müssen in gemeinnütziger Weise weiterverwendet werden.

Tiny-Häuser in Bad Neuenahr-Ahrweiler: Aktion Deutschland Hilft trägt die Kosten

Die Beschaffung und der Aufbau der Anlagen im November ist durch eine Spende der Aktion Deutschland Hilft, einem Bündnis von 23 deutschen Hilfsorganisationen, sichergestellt. Insgesamt betragen die Kosten rund vier Millionen Euro (zuzüglich der Herrichtung der Standorte und Schaffung der Infrastruktur). Vorgesehene Flächen für die Häuser sind der Parkplatz des TWIN in Bad Neuenahr (Am Gartenschwimmbad), der Bereich des ehemaligen Bolzplatzes in Heimersheim (Im Bülland) sowie eine Fläche südlich des Dorfgemeinschaftshauses in Ramersbach.

Darüber hinaus werden aktuell auf dem Hockeyplatz am Apollinaris-Stadion in Bad Neuenahr sogenannte dreier Container aufgestellt. Diese sind bereits mit einer Küche und einem Badezimmer ausgestattet. Die beiden weiteren Räumlichkeiten können nach individuellem Wunsch eingerichtet werden. Zum jetzigen Zeitpunkt geht die Stadt davon aus, dass auch diese Unterbringungsmöglichkeiten im November für betroffene Bürger zur Verfügung stehen werden.

Die Stadtverwaltung bittet um eine Bedarfsmeldung für eine Unterkunft unter: wohnbedarf@bad-neuenahr-ahrweiler.de

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(ga)
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