Fördermittel nach der Flut Mehr als 60 Millionen Euro für Kliniken an der Ahr

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Landesgesundheitsminister Clemens Hoch hat Klinikmitarbeitern an der Ahr für deren Durchhaltevermögen seit der verheerenden Flut gedankt. Mit dabei hatte er erhebliche Fördermittel.

Die Fachklinik Kurköln in Bad Neuenahr hat eine Förderung in Millionen-Höhe vom Land bewilligt bekommen.

Die Fachklinik Kurköln in Bad Neuenahr hat eine Förderung in Millionen-Höhe vom Land bewilligt bekommen.

Foto: ahr-foto

Clemens Hoch, Gesundheits- und Wissenschaftsminister von Rheinland-Pfalz, ist am Montag wenige Tage vor Heiligabend quasi als Weihnachtsmann nach Bad Neuenahr-Ahrweiler gekommen. Und zwar, um in den Kliniken Jülich und Kurköln, Dr. von Ehrenwall und der DRK-Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie für eine schöne Bescherung zu sorgen. Im Gepräck hatte der SPD-Mann und Vertreter der Landesregierung Bewilligungsbescheide über erhebliche Fördermittel aus dem Wiederaufbaufonds.

Mehr als 60 Millionen Euro wurden zugesagt. Günter Kill, Chef der Kliniken Kurköln und Jülich, machte die Bedeutung der Bescheide deutlich: „Für uns ist das ein historischer Tag.“ Wie auch die beiden anderen unmittelbar an der Ahr gelegenen Häuser waren die Rehakliniken von Kill im Kurviertel in der Flutnacht massiv zerstört worden. Im nächsten Jahr hofft der Klinikbetreiber seine Einrichtungen an der Jülichstraße und an der Landgrafenstraße wieder eröffnen zu können.

Kill hatte dem aus Mainz angereisten Minister gleich zu Beginn deutlich gemacht, welche Bedeutung die Kliniken in der Kreisstadt für Bad Neuenahr-Ahrweiler haben. Etwa 40 Prozent der jährlich in etwa gezählten 750 000 Gästeübernachtungen haben in der Gesundheitswirtschaft ihre Ursache. „Man kann sich vorstellen, was es für die Stadt bedeuten würde, wenn wir unsere Häuser nicht wieder aufmachen würden“, sagte Kill.

 Gesundheitsminister Clemens Hoch (links) spricht bei seinem Besuch in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Günter Kill von der Fachklinik Kurköln.

Gesundheitsminister Clemens Hoch (links) spricht bei seinem Besuch in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Günter Kill von der Fachklinik Kurköln.

Foto: ahr-foto

Minister Hoch dankte den Klinikbetreibern für deren Durchhaltevermögen. Seit der Flutnacht kämpfen die Betriebe bekanntlich mit weiterlaufenden Betriebskosten und dramatischen Einnahmeausfällen, mit den Hürden und Auflagen des Wiederaufbaus und Liquidationsengpässen. Christoph Smolenski und Günter Kill unterstrichen die enge, gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Mainzer Gesundheitsministerium. Dennoch müsse oftmals „mit ängstlichen und kritischen Augen“ auf die Substanz zurückgegriffen werden, um Liquiditätsengpässe zu überwinden und den hohen Auflagen beispielsweise im Brandschutz beim Neuaufbau Rechnung zu tragen.

Klinik-Schließung in Adenau angesprochen

Die Rehaeinrichtungen Kurköln und Jülich haben nach Mitteilung des Ministeriums mit den aktuellen Bescheiden im Zuge der Fluthilfe Fördermittel in einer Gesamthöhe von 30,13 Millionen Euro bewilligt bekommen. Ausgezahlt wurden bislang 7,2 Millionen Euro. Die Ehrenwall´sche Klinik in Ahrweiler bekam 29,4 Millionen Euro bewilligt, 10,2 Millionen wurden inzwischen abgerufen. Die DRK-Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Lindenstraße wurde mit einer Fördersumme in Höhe von 5,3 Millionen Euro bedacht. Davon hatte die Einrichtung in Bad Neuenahr bereits etwas mehr als eine Million verausgabt.

Das Fazit von Minister Hoch: „Das Land ist ein verlässlicher und starker Partner an der Seite der von der Flut betroffenen Krankenhäuser. Wir haben schnell und unbürokratisch bei der Bewältigung der Folgen der Naturkatastrophe und beim Wiederaufbau geholfen.“ Auch ging Hoch kurz auf die bevorstehende Schließung des Krankenhauses in Adenau ein. Hoch zeigte der Minister sich davon überzeugt, dass es auch in Zukunft „eine gute medizinische Versorgung“ in dem Eifelstädtchen geben werde. Man sei in guten Gesprächen, um Lösungen zu finden – die vielleicht sogar einen Modellcharakter für das ganze Land haben könnten.

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