Wandern in der Region Ahrsteig statt Adria mit Manuel Andrack

Kreis Ahrweiler · Der Verkehrsverbund Rhein-Mosel und der Verlag Regionalkultur geben ein Heft mit Wandertipps von Manuel Andrack heraus. Titel: „Heimat erwandern“. Alle Touren sind unter zehn Kilometer und auch für Wandereinsteiger gedacht.

Vorstellung des Wanderführers in Rolandseck: Manuel Andrack mit Stephan Pauly (rechts).

Foto: Martin Gausmann

„Ich bin froh, Manuel Andrack für das Projekt gewonnen zu haben“, sagt Stephan Pauly bei der Vorstellung im Bahnhof Rolandseck. Der Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Mosel (VRM) lobt Andracks „flotte Schreibe“ und dass „er sich bis in die feinsten Verästelungen des Verkehrsplans auskennt“.

Denn darauf ist das Wanderheft abgestimmt. Andrack formt darauf ein Herzchen mit seinen Händen. Die Chemie zwischen dem Auftraggeber für die Broschüre „Heimat erwandern“ und dem wanderbegeisterten Autor stimmt also. Das Gleiche lässt sich zur Kooperation des VRM mit dem Verlag Regionalkultur sagen.

Im Juli gab es ein erstes Treffen. Schnell war man sich einig und „Andrack ist das ruckizucki abgewandert“, so der Autor über sich.

Der kölsche Jung lebt der Liebe wegen im Saarland. Für ihn ist Rolandseck ein besonderer Ort, aufgrund „des schönsten Bahnhofs in Deutschland“ und weil er dort geheiratet hat. Den Begriff Heimat mag Andrack auch im Plural: „Köln, Ahrtal, Boppard, Koblenz, Mayen, das ist eine Gegend, in die es mich immer zieht.“ Und weil er hier die beste Erfahrung mit dem Nahverkehr hatte, machte er auch erst vor zehn Jahren den Führerschein. Drei Gründe nennt er als Wanderer, die für Bus und Bahn sprechen: gut erreichbar, es hilft der Natur und man kann im Anschluss einkehren.

Die Touren, alle unter zehn Kilometer, sind auch für Wandereinsteiger gedacht. Sie führen per Ahrsteig von Dernau nach Mayschoß, auf dem Moselsteig von Cochem nach Klotten und auf dem Rheinburgenweg von Oberwinter nach Rolandseck. Hinzu kommen die Traumpfädchen Moseltraum und Sayner Aussichten sowie die Traumschleife Mittelrhein Klettersteig.

Dass die Broschüre zum Herbst herausgekommen ist, freut Verlagsleiter Michael Kohler und VRM-Marketingleiter Ulrich Barwinski speziell in der Corona-Krise. Wer wie Andrack gerne durch Wald und Flur streift, stellt fest: „Seit Corona ist der Andrang enorm. Statt Fernreisen wird heimatnah geurlaubt – Ahrsteig statt Adria.“

Wie gut, dass Wandern das Immunsystem stärkt. Was auch passiere, so Andrack, Bus und Bahn würden weiter fahren und man könne weiter wandern. Nur 0,2 Prozent der infizierten Bevölkerung hätten sich laut Robert Koch-Institut im Nahverkehr angesteckt, berichtet dazu Pauly.

Im Wanderführer sind neben den Beschreibungen, An- und Abreise, Streckenlänge, Höhenmeter und Schwierigkeitsgrad auch kleine Tourenzeichnungen und „streng subjektive“ Einkehrmöglichkeiten vermerkt. Ein Schmankerl sind die Hinweise für Eisenbahnromantiker.