Mehrheit gegen Pläne Grüne in Bad Neuenahr-Ahrweiler gegen Landesgartenschau 2030 im Ahrtal

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Die Grünen in Bad Neuenahr-Ahrweiler lehnen die Pläne für eine Landesgartenschau im Ahrtal 2030 ab. Sie sehen bei dem Vorhaben viele Risiken.

 Eine Landesgartenschau sollte es im Ahrtal 2030 nicht geben – diese Ansicht vertritt die Grünen-Fraktion in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Eine Landesgartenschau sollte es im Ahrtal 2030 nicht geben – diese Ansicht vertritt die Grünen-Fraktion in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Die Grünen-Fraktion im Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler ist gegen eine mögliche Landesgartenschau im Jahr 2030 im Ahrtal. Sie sieht viele Fragen und Risiken als nicht geklärt an. Das teilte die Partei am Freitag mit. In der Pressemitteilung heißt es: „Die Verwaltung der Kreisstadt hat den Stadtrat bei seiner letzten Sitzung gebeten, das Vorhaben grundsätzlich zu begrüßen und der Fortführung der Gespräche zuzustimmen. Nach langer interner Debatte haben sich große Teile der Grünen-Fraktion entschieden, der Bitte der Verwaltung nicht nachzukommen.“ Kritik an den Plänen für eine Landesgartenschau hatte es bereits Anfang April im Stadtrat gegeben.

Die Ziele, die Tourismuswirtschaft zu fördern und Förderprogramme abrufen zu können, sind für die Grünen nach eigenen Angaben zwar „nachvollziehbar, unbedingt unterstützenswert und wichtig“. Doch: Angesichts von Klimanotstand und Artensterben „müssen zukünftige Großvorhaben aber ökologisch nachhaltig und klimaneutral sein“. Dies werde eine Landesgartenschau kaum sein können. Trotz der Annahme, dass die touristische Infrastruktur bis 2030 wieder aufgebaut sei, werde ein Großereignis wie die Landesgartenschau aber wieder neue Infrastruktur wie Parkflächen benötigen.

Die Infrastruktur „belastet die Klimabilanz“

„Auch, wenn diese Infrastruktur wieder zurückgebaut werden würde, belastet sie dennoch die Klimabilanz“, lassen die Grünen wissen. Hinzu komme die Erfahrung der letzten Landesgartenschau-Planung, bei der Maßnahmen zur Nachhaltigkeit und Klimaneutralität optimistisch geplant worden seien, um dann „den sich ergebenden zeitlichen und finanziellen Einschränkungen in der Projektplanung zum Opfer zu fallen“.

Grundsätzlich stehe die Frage an, ob in den nächsten Jahren nicht andere Formen der Freizeitgestaltung im Sinne eines sanften Tourismus, wie Rad- und Wanderreisen, so im Fokus stehen sollten, dass alle Orte und Gemeinden, die Winzerbetriebe und die Gastronomie davon profitieren könnten, heißt es weiter in der Mitteilung. „Nicht zuletzt sollten die Gesundheitseinrichtungen als wichtiges Standbein unserer Region bei allen Überlegungen mit im Vordergrund stehen.“

(ga)
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