Wiederaufbau der Ahrtalbahn Neue Bahn-Haltepunkte nach der Flut für Lohrsdorf und Heppingen

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Nach der Flutkatastrophe wurden auch neue Ideen für die Ahrtalbahn diskutiert – von der Seilbahn an der Mittelahr bis hin zum Wiederaufbau der Strecke bis Adenau. Einige Ideen befinden sich auf gutem Weg.

 Blick auf den Heimersheimer Bahnhof: Sobald der neue Haltepunkt am Greener Weg fertig ist, soll er den Bahnhof Heimersheim ersetzen.

Blick auf den Heimersheimer Bahnhof: Sobald der neue Haltepunkt am Greener Weg fertig ist, soll er den Bahnhof Heimersheim ersetzen.

Foto: AHR-FOTO

Alfred Bach aus dem Rathaus von Bad Neuenahr-Ahrweiler verkündete bei der jüngsten Ortsbeiratssitzung in Heppingen, dass die DB Netze AG die Planungen für einen neuen Bahnhaltepunkt in Lohrsdorf aufgenommen hat. „Dort ist man schon ziemlich weit, die Pläne werden wohl demnächst vorgestellt“, berichtete Bach dem Gremium und mehr als 50 Zuhörern im Bürgerhaus.

Der neue Haltepunkt wird auf Höhe des Greener Wegs entstehen. Ist er einmal fertig, wird er den Bahnhof Heimersheim ersetzen. Die Idee für die Verlegung des Haltepunktes weiter nach Osten hatte unter anderem der Arbeitskreis Fluthilfe 1 aus Heimersheim entwickelt. Die Bahn und hier speziell der Zweckverband Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV Nord) nahmen die Idee gerne auf und setzen diese nun um.

Das erspart den Wiederaufbau der Fußgängerbrücke von der verlängerten Göppinger Straße in Heimersheim zum Bahnhof. Ein Brückenneubau nach neuesten Vorschriften hätte rund 20 Millionen Euro gekostet. Da es sich in Lohrsdorf um die Verlegung eines Haltepunktes handelt, waren die Voraussetzungen zügig geschaffen.

Ortsbeirat favorisiert östliche Lösung auf Höhe des Neubaugebietes Lohrsdorfer Straße Süd

Etwas anders sieht das bei der Errichtung eines weiteren Haltepunktes in Heppingen aus. Hier handelt es sich nicht um eine Verlegung, sondern um einen Neubau. Noch nicht ganz klar ist, wo dieser überhaupt entstehen soll. Es sind Varianten östlich und westlich der Martinusstraße im Gespräch. Der Ortsbeirat favorisierte nun die östliche Lösung auf Höhe des Neubaugebiets Lohrsdorfer Straße Süd. Hier sei im Gegensatz zur anderen Variante mehr Platz und damit ein größerer Handlungsspielraum vorhanden. Eine Empfehlung, die Alfred Bach gerne mit in die Beratungen nimmt. Bach erläuterte den Verwaltungsweg: Zuständig für den Neubau sei das Land Rheinland-Pfalz. Das habe diese Zuständigkeit an den Kreis Ahrweiler und dieser an den SPNV Nord übertragen, wo der Kreis Mitglied ist.

Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler habe zwischenzeitlich um die Einrichtung dieses weiteren Haltepunktes ersucht. Die Mittelbesorgung für die Planung beim Land sei auf dem Weg. Das Land ruft die Gelder beim Bund ab. Hier läge ein Gesamtpaket für insgesamt vier neue Bahnhaltepunkte der Ahrtalbahn bereit. Alfred Bach zeigte sich bester Dinge, dass der SPNV auch die Planung für den Haltepunkt Heppingen noch in diesem Jahr in Auftrag geben wird.

Auch Heppingens Ortsvorsteher Klaus Kniel (CDU) zeigte sich zuversichtlich, dass die Bahn neben Lohrsdorf bald auch in Heppingen halten wird. Die vermehrten Haltestellen sind möglich, weil die Ahrbalbahn im Wiederaufbau elektrifiziert werden und moderne Elektrozüge die schwerfälligen Diesel-Triebwagen ersetzen sollen.

Die Planungen sehen jedenfalls neben einem 20-Minuten-Takt eine durchgängige Linie von Ahrbrück bis Wuppertal vor, berichtete Klaus Kniel. Vor dem Heppinger Ortsbeirat äußerte sich Alfred Bach voll des Lobes über die konstruktive Zusammenarbeit mit den zuständigen Organisationen der Bahn. Das hatte dort zuvor in einem Tagesordnungspunkt, der sich mit Straßen und der Zuständigkeit des Landesbetriebs Mobilität beschäftigt, noch ganz anders ausgesehen. Dort wurde betont, dass die Bahn ihr eigenes Süppchen koche und sich nicht reinreden ließe.

Eine minimale Verschiebung des Gleiskörpers bei Heimersheim im Wiederaufbau habe man abgelehnt, berichtete der Leiter des LBM-Wiederaufbaubüros, Stefan Schmitt: „Die Bahn schafft Fakten und alle anderen hecheln hinterher“, so Schmitt. Auch Heppingens Ortsvorsteher Klaus Kniel hatte vergeblich versucht, die Absenkung des Bahndamms nahe Heppingen zu verhindern. „Die Bahn ist nicht zu bremsen“, hatte er festgestellt.

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