Acht Weingüter als Anlaufpunkt Viele Besucher beim „Ahr Wein Walk“ in Ahrweiler

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Premiere für ein neues Wanderevent an der Ahr: Seit Donnerstag und bis Sonntag noch können sich Wein- und Wanderfreunde auf den „Ahr Wein Walk“ in die Weinberge auf Höhe Ahrweilers begeben.

„Ahr Wein Walk“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler - Bilder aus dem Ahrtal
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Bilder vom „Ahr Wein Walk“ im Ahrtal

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Foto: Martin Gausmann

Die Idee, Wein und Wandern direkt miteinander zu verbinden, die es mit dem Dernauer Weinfrühling schon lange und mit dem „Wandern für den Wiederaufbau“ an der Mittelahr seit vergangenem Oktober gibt, hat nun auch in Ahrweiler Einzug gehalten. Dort fährt die Bahn direkt bis zum Einstieg auf die gut fünf Kilometer lange Wanderstrecke. Immer dann, wenn am Donnerstag ein Zug aus Richtung Remagen am Haltepunkt „Ahrweiler Markt“ einfuhr, wurde es entsprechend voll. Zum Auftakt an Christi Himmelfahrt kamen Wanderer jeden Alters. Familien und Paare, viele Senioren, aber auch Vatertags-Gruppen waren darunter, oftmals mit Bollerwagen ausgestattet. Für sie alle gab es erst einmal ein Weinglas, gut gefüllt mit Winzersekt, ehe man sich auf die Strecke quer durch die Weinlage „Ahrweiler Rosenthal“ machte.

Wer die Silberberg-Tour machte, den führte der Weg im Uhrzeigersinn durch die Weinberge. Vom Start weg ging es bergauf in Richtung der Brückenpfeiler im Adenbachtal. Schon nach wenigen Metern galt es, einen Schlenker einzulegen, um das Weingut Machbachfarm als ersten Anlaufpunkt zu besuchen. Da musste man den Rundweg verlassen, was dem Andrang beim Bio-Winzer aber keinen Abbruch tat.

An die 1000 Gläser wurden beim Start ausgeschenkt

Bei bestem Wanderwetter war auf der gesamten Strecke jede Menge los. An die 1000 Gläser dürften schon am ersten Wandertag an die Besucher des „Ahr Wein Walk“ ausgegeben worden sein, so die groben Schätzungen am Startpunkt. Dort hatte ein Dutzend fleißiger Hände des Ahrtal-Tourismus genug zu tun, mit dem Andrang fertig zu werden. „Die ersten Leute standen schon um zehn Uhr hier, eine Stunde vor dem offiziellen Start“, so eine Mitarbeiterin. Als dann kurz vor halb zwölf der Zug kam, wurde es richtig voll.

Vor der Bude mit Sekt und Weinglas bildete sich eine gut und gerne 50 Meter lange Schlange. Wer sein Glas in der Hand hielt, machte sich auf den Weg. „Wir freuen uns richig auf einen schönen Tag mit guten Weinen, der leckere Sekt ist der richtige Auftakt“, meinte Astrid Breuer aus Bornheim. Ihr und den beiden Freundinnen hatte das neue Angebot direkt zugesagt, vor Ort lobten sie die gute Organisation.

Über kurze Wege von einem zum anderen Weinstand freute sich derweil eine Gruppe Bonner Studenten. Sie hatten die Rosenthal-Tour genommen, die gegen den Uhrzeigersinn zunächst am Fuß der Weinberge entlang bis zur Ellig führte, ehe man dann nach kurzem Aufstieg den Stand des Ahrweiler Winzervereins erreichte.

Abends kann noch gefeiert werden

Auf dem weiteren Weg gab es Angebote vom Winzerhof Körtgen, der „Jungwinzer next Generation“, den Weingütern J.J. Adeneuer, Kurth, Coels, Kriechel und Pollig & Schmidt. Unweigerlich passiert wurde auf der Strecke auch die Urbanuskapelle. Hier war die After-Walk-Lounge zu Hause. Es gab Produkte aller Winzerbetriebe der Veranstaltung, dazu dufteten Grillgut, lockte Raclett-Käse. Selbst Kaffee und Kuchen waren im Angebot. „Das ist doch einfach herrlich hier mit dem schönen Blick über Ahrweiler“, freuten sich vier ältere Damen, die sich aus der nahen Grafschaft auf den Fußweg zur Winzerkapelle gemacht hatten.

Hier war nach Schließung der Stände auf der Wanderstrecke am frühen Abend noch lange nicht Schluss. An allen Tagen der Veranstaltung ist hier für Unterhaltung und Musik gesorgt. Ein Discjockey machte am Donnerstag den Auftakt. Musik zum Chillen in Abwechslung mit satten Beats sorgten dafür, dass Gäste vor der Kapelle ein Tänzchen einlegten. Die meisten aber ließen sich auf den Paletten-Sitzen am Wegesrand nieder und genossen den herrlichen Tag in der Natur mit einem guten Glas Wein. Im Angebot gab es Produkte für jeden Geldbeutel. Gefragt waren überwiegend helle Weine, Rosé oder Blanc de noir, aber auch Weiß- und Grauburgunder. Aber auch die roten Burgunder, für die die Ahr steht, waren in den Gläsern der Wanderer zu finden. Eine solche Füllung gab es ab drei Euro aufwärts.

Durch die Bank zufrieden zeigten sich nach dem ersten Tag des neuen Angebots nicht nur die, die die Runde durch das Ahrweiler Rosenthal gedreht hatten. Auch die ausschenken Winzer machten gut gelaunte Mienen. Mit dem „Ahr Wein Walk“ wurde ein neues Angebot geschaffen, das vom ersten Tag an perfekt funktionierte und ausreichend Publikum fand. „Unsere Gästestruktur ist bunt gemischt, es sind jede Menge Senioren dabei. Die Menschen kommen aus der Kreisstadt und den Orten rundherum. es reisen aber auch zahlreiche Tagestouristen an“, stellten die Mitarbeiter von Ahrtal-Tourismus schon am Startpunkt der Wanderung fest.

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