Info-Veranstaltung im Bürgerhaus Heppingen bekommt eine neue Brücke

Heppingen · Die Verbindung nach Heimersheim soll im nächsten Jahr gebaut werden. Sie wird länger und breiter als der in der Flutnacht zerstörte Vorgängerbau. Das letzte Wort hat der Stadtrat.

Die Heppinger Ahrbrücke nach den Zerstörungen der Flut.

Die Heppinger Ahrbrücke nach den Zerstörungen der Flut.

Foto: ahr-foto

Die in der Flutnacht zerstörte Apollinarisbrücke zwischen Heppingen und Heimersheim wird einen Nachfolgebau bekommen, der sich sehen lassen kann. Filigraner als das alte Ziegelsteinbauwerk mit seinen Rundbögen, von dem nur noch ein kleiner Rest erhalten geblieben ist, länger und vor Zerstörungen sicherer soll sie werden. Im Heppinger Bürgerhaus informierten sich zahlreiche Bürger sowie die Ortsbeiräte der beiden Ortsteile über die Planungen, die von der Kommunalpolitik begrüßt wurden. Wenngleich die Ortsbeiräte einstimmig die vorgeschlagene Brückenkonstruktion begrüßten, so wird der Stadtrat der Kreisstadt als oberstes Gremium das letzte Wort haben.

Eine traditionsreiche Verbindung

Rund 125 Jahre war die markante Heppinger Brücke mit ihren vier Bögen wichtige Verbindung zwischen Heimersheim und dem nördlich am Fuße der Landskrone gelegenen Heppingen. Nicht zuletzt Wanderern und Radfahrern diente das Bauwerk, das in zurückliegenden Jahren mehrfach saniert worden war, als wichtige Trasse. Zuletzt bot sie eine Fahrspur für Autos an, zudem gab es eine Fahrbahn für Radfahrer und Fußgänger. 2016 wurde die Brücke Teil der ersten „Fahrradstraße“ in der Kreisstadt. Autos durften zwar dort fahren, aber nur langsam, Vorrang hatten nichtmotorisierte Zweiräder.

Nach der Zerstörung hat der Stadtrat die stadteigene Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft mit dem Neubau der Heppinger Brücke beauftragt. Ein Fachbüro aus Stuttgart hat die Planung übernommen. Die Tragform wird einen Bogen haben, Stützpfeiler, die ein Hindernis im Wasser sein könnten, wird es nicht mehr geben. Sogenannte Verklausungen mit sich auftürmenden Hölzern und Materialien, die für künstliche Staudämme sorgen könnten, kann es so nicht mehr geben.

Bauarbeiten starten im Frühjahr 2024

„Dabei wurde die neue Heppinger Brücke so konzipiert, das fortan ein Begegnungsverkehr von zwei Autos möglich sein soll“, so Alfred Bach von der Bad Neuenahr-Ahrweiler Bauverwaltung. 10,80 Meter breit soll die neue Verbindung in ihrer Stahlkonstruktion nämlich werden, breiter also als der Ziegel-Vorgängerbau. 4,75 Meter stehen den Autofahrern zur Verfügung, Fußgänger und Radler erhalten eine eigene Spur. „Wir wollen keinen Durchgangsverkehr dort“, meinte Heppingens Ortsvorsteher Klaus Kniel (CDU). Die entstehende Enge werde zur Entschleunigung betragen. Gegenseitige Rücksichtnahme und angemessene Geschwindigkeiten würden zwingend sein, befand auch sein „Amtskollege“ aus Heimersheim, Jürgen Saeß (SPD). Auch für den Tourismus wird die Brücke mit ihren Anbindungen und Zuwegungen von Bedeutung sein: Der Ahr-Radwanderweg wird unter der Brücke einen kreuzungsfreien Ausbau erfahren, um stressfreies Radeln zu ermöglichen. Insgesamt ist ein Bauwerk geplant, das mit 60 Metern doppelt so lang sein wird wie der Vorgängerbau.

Im Frühjahr 2024 will man mit den Bauarbeiten beginnen, die Mitte 2025 abgeschlossen sein sollen. Die Brücke soll unmittelbar neben der bisherigen Ziegelsteinbrücke und der nach der Katastrophe aufgebauten Behelfsbrücke entstehen. „5,7 Millionen Euro sind an Baukosten veranschlagt“, teilte Geschäftsführer der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft, Hermann-Josef Pelgrim mit. Es wird davon ausgegangen, dass die Baukosten vollständig aus dem Wiederaufbaufonds getragen werden.

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