„Goldene Zeiten für das Ahrtal“ Landesvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes blickt mit viel Zuversicht in die Zukunft

Kreis Ahrweiler · Viel Zuversicht wurde auf dem Neujahrsempfang der DEHOGA verbreitet. Doch der Wiederaufbau im Flutgebiet bringt auch etliche Schwierigkeiten mit sich.

 Dehoga-Kreisvorsitzender Günther Uhl beim Neujahrsempfang des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Bad Neuenahr.

Dehoga-Kreisvorsitzender Günther Uhl beim Neujahrsempfang des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Bad Neuenahr.

Foto: ahr-foto

Ob Frittenbude oder Gourmettempel, ob Frühstückspension oder Ferien-, Tagungs- oder Luxushotel: die Beherbergungsbetriebe im Land sind unter dem Dach des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) vereint. Gerade im Kreis Ahrweiler stellt die Branche einen besonders starken Wirtschaftszweig dar: Das Tourismusgeschäft gilt neben der Wein- und Gesundheitswirtschaft als tragendes Element in der Wertschöpfungskette der Region. Dehoga-Kreisvorsitzender Günther Uhl: „Das Gastgewerbe und der Tourismus sind für den Kreis Ahrweiler von zentraler Bedeutung.“ Die Corona-Pandemie und die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr haben diese wichtigen Säulen der regionalen Wirtschaft jedoch schwer getroffen. Nun gelte es, so Uhl, eine Neuausrichtung für die Zukunft zu entwickeln. Beim Dehoga-Neujahrsempfang im Ahrweiler Hotel „Zum Stern“ wurde der Startschuss gegeben.

Uhl: Der Wille zum Wiederaufbau ist ungebrochen

Von großen Herausforderungen im Tourismus, enormen Anstrengungen der Betriebe und auch von Hindernissen beim Wiederaufbau wird immer wieder gesprochen, wenn sich die Hoteliers, Pensionsinhaber und weiteren Gastgeber aus dem Kreis Ahrweiler treffen. Kein Wunder: Zahlreiche an der Ahr gelegene Betriebe waren von der Flutkatastrophe massiv betroffen, viele Häuser des Gastgewerbes haben auch 17 Monate nach der verhängnisvollen Nacht, in der Schäden in Milliardenhöhe entstanden, noch immer geschlossen. Was dies für die nach der Corona-Pandemie ohnehin gebeutelten und hin und wieder am wirtschaftlichen Abgrund entlang wandelnden Inhaber und die Heerschar der betroffenen Mitarbeiter vom Koch bis zum Kellner, vom Zimmermädchen bis zum Haustechniker bedeutet, kann man sich ausmalen.

Geht es darum, an die guten alten Zeiten anzuknüpfen, dann spricht der Dehoga-Vorsitzende von einer Mammutaufgabe. Der Wille zum Wiederaufbau, so bestätigt Günther Uhl, sei in der Branche ungebrochen. Dass dabei ein steiniger Weg zu beschreiten sei, könne bei allen Hilfestellungen nicht wegdiskutiert werden. Auch die Jetzt-Situation sei nicht nur erfreulich: „Der zweite Winter nach der Flutkatastrophe ist für viele von uns schlimmer als der erste“, so Uhl. Tagein, tagaus sei man den Lasten des Alltags ausgesetzt und dem nach wie vor vorhandenen Leid. Uhl: „Es geht um unser wirtschaftliches Überleben“ Die Region benötige beim Wiederaufbau „deutlich mehr Geschwindigkeit“. Auch wenn das Ahrtal in seiner Gesamtheit eine Großbaustelle sei, habe die Region viel Schönes zu bieten. Uhl: „Die Vermarktung unserer Stärken muss beschleunigt werden.“ Von den Kommunen erwarte Uhl eine schnell wiederhergestellte, intakte Infrastruktur, die erforderlich sei, damit sich Gäste wohlfühlten. Den Hoteliers mangele es nicht an Mut und Zuversicht, unterstrich der Dehoga-Kreisvorsitzende, der sich sicher ist: „Es werden bessere Tage kommen.“

„Modernste Toursimusdestination in ganz Deutschland“

Gar von „Goldenen Zeiten“ sprach der Landesvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes, Gereon Haumann. „Das wird das Tal der Zukunft“, glaubt der Bad Kreuznacher, der auch Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung in Rheinland-Pfalz ist. Das Ahrtal werde wegen der vielen anstehenden Investitionen zur modernsten Tourismusdestination in ganz Deutschland. „Euch stehen goldene Zeiten bevor“, rief er den zum Neujahrsempfang erschienenen Tourismusvertretern zu. Auch der Bürgermeister der Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen, sieht gute Perspektiven für die Branche: „Seien Sie sicher, die Touristen werden wieder kommen.“ Bad Neuenahr-Ahrweiler werde wieder aufblühen. Die Kommunalpolitik könne die Bedeutung, Leistung und die Wichtigkeit des Beherbergungsgewerbes, den Tourismus und die ebenfalls für hohe Übernachtungszahlen sorgende Gesundheitswirtschaft sehr genau einschätzen.

Kreisbeigeordneter und Landtagsabgeordneter Horst Gies (CDU) lobte die Aktivitäten und die Bedeutung der Hoteliers, Pensionsinhaber und Gästehausbetreiber. Jedoch: „Der Weg ist noch lang, bis wir da sind, wo wir hinwollen“, sagte der Landespolitiker aus Ahrweiler, der an den Mut der Akteure appellierte und zu Zusammenhalt und zur Geschlossenheit aufrief. Die Hilfen von Bund und Ländern müssten schnell ausgezahlt werden, weil es wichtig sei, „dass es jetzt hier mal weitergeht“. Gies: „Uns läuft die Zeit davon.“

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