Spielplatz im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Park wiedereröffnet Alle wollen aufs Piratenschiff in Bad Neuenahr

Bad Neuenahr · Der größte Spielplatz im Kreis Ahrweiler hat wiedereröffnet. Und der Nachwuchs feiert das. Die Kinder entern die neuen oder sanierten Spielgeräte im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Park in Bad Neuenahr.

 Wiedereröffnung des größten Spielplatzes im Ahrtal: Das Areal im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Park gehört nun wieder ganz dem Nachwuchs.

Wiedereröffnung des größten Spielplatzes im Ahrtal: Das Areal im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Park gehört nun wieder ganz dem Nachwuchs.

Foto: Martin Gausmann

Großes Getümmel auf dem Spielplatz im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Park in Bad Neuenahr. Groß und Klein, Jung und Alt, Omas und Enkel, Eltern und Kinder: Alle nutzten den sonnigen Tag, um gemeinsam die Wiedereröffnung des dortigen Spielplatzes ganz nahe an der Ahr zu feiern.

Um die Spielgeräte herum standen die Großen und bewachten die Aktivitäten des Nachwuchses. Zum Pausieren hatten einige Familien Decken mitgebracht und ausgebreitet. Ständig belagert waren die Verpflegungsstände, denn kräftig gefeiert wurde nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf der großen Wiese drum herum.

Von Spielgeräten blieben nur Fragmente

Wer es nicht wusste, der konnte sich ein Bild davon machen, was die Ahr dem Spielplatz – er gilt als der größte im Kreis Ahrweiler – angetan, wie sie ihm zugesetzt hatte. Am Zaun hingen Fotografien von der traurigen Zeit nach der Flut. Da lagen die Spielgeräte in Einzelteilen kreuz und quer, dazwischen Gestrüpp und große Äste, ganze Bäume sogar: Treibgut von irgendwo her angeschwemmt. Nur Fragmente der Spielgeräte hatten den Wassermassen standgehalten oder waren in der Nähe ihrer Standorte liegengeblieben.

Die Flut überstanden hat die kleine Matsch-Station, an der Mia sich sichtlich wohlfühlt und mit Hilfe ihres Vaters nassen Sand hin und her schiebt. „Mia ist mit dem Spielplatz aufgewachsen“, berichtet die Mutter.

Jetzt wohnen sie in Ringen, werden da wohl auch bleiben, der Partner lebt derzeit berufsbedingt in der Eifel. Nach Meinung von Mias Mutter hat der große Spielplatz durch die Sanierung noch gewonnen. „Neu ist das riesige Piratenschiff, das ist ein Magnet für die Kleinen“, sagt sie. Am Piratenschiff schaut eine Oma aus Heppingen ihrem Enkel John-Henry zu. Vor lauter Rennen und Springen rauf und runter hat der überhaupt keine Zeit für ein auch nur kurzes Interview. „Schön. Ganz schön“, ist sein knappes Statement.

Per Zufall ist ein Vater aus Lind mit Sohn Samuel gekommen. Was dem Sechsjährigen am besten gefällt? „Die Süßigkeiten“, heißt die schnelle Antwort. „Wir haben noch nicht alles gesehen, es wird so viel geboten“, erklärt der Vater. Mutter und Schwester wollen auch kommen, er hat schnell nach Hause telefoniert.

Das Piratenschiff kann sich vor neugierigen und erkundungsfreudigen Passagieren nicht retten. Größere Kinder tummeln sich dagegen in der großen Kletterfestung mit Rutschbahn. Die ist zwar nicht neu, aber saniert und, wie alle anderen Geräte, mit Luftballons und Wimpeln geschmückt. Der Wind weht die Musik der Gruppe „Suppi Huhn und die Kinderkönige“ herüber. „Gebt auf euch acht, rettet diese Erde“, heißt der Song.

Unter dem Dach der hohen Laubbäume, die die Überschwemmungs-Katastrophe glücklicherweise überstanden haben, entwickeln sich weitere Aktivitäten. Etwa die Challenge mit fünf Stempelstationen und einer Station zum Abholen der Gewinne. Die sind freilich alle gesponsert. Alles macht Spaß: das Schminken, die Luftballons, das Malen mit Stiften und Schwämmen, das Gestalten von Piraten-Wimpeln.

Mitarbeiter des Hilfsvereins AHRche betreuen die Stände. Und die Gewinne nach all dem Spaß können sich sehen lassen. Footballs, Skateboards, Brettspiele, Gutscheine für Eis und Pizza. Folglich machen sich die Jungen und Mädchen eiligst und fröhlich auf den Weg, um die fünf Stempel zu sammeln.

Beste Gelegenheit zum Toben auch außerhalb des eigentlichen Spielplatzes, etwa auf der vom THW bewachten Hüpfburg, auf der sich vor allem die Kleinen auf Socken tummeln, die Schuhe stehen aufgereiht daneben. Es gibt Gelegenheit zum Torwand-Schießen, zu Bewegungs- und Geschicklichkeitsspielen mit Leitern, Holzklötzen, einem Trampolin, Autoreifen.

Der Mehrgenerationen-Spielplatz im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Park in Sichtweite war schon früher wiedereröffnet worden und zieht meist Jugendliche an, die dort ihre Kräfte trainieren wollen.

Und an allen Plätzen vorbei fließt die Ahr ganz ruhig in ihrem Bett. So könnte man vermutlich in den heißen Sommertagen einfach durchs Wasser waten, statt die Brücke zu benutzen.

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