Schulen im Flutgebiet An der Ahr müssen viele Schüler noch in Containern lernen

Kreis Ahrweiler · Die Folgen der Flut sind an den Schulen des Kreises Ahrweiler noch deutlich spürbar. Viele Kinder müssen noch in Containern lernen. So sieht es in den verschiedenen Schulen aus.

 Das sind die Container in der kreisstädtischen Schützenstraße für die Schüler der Don-Bosco-Schule und der Levana-Schule.

Das sind die Container in der kreisstädtischen Schützenstraße für die Schüler der Don-Bosco-Schule und der Levana-Schule.

Foto: ahr-foto

Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 sind sieben in Trägerschaft des Kreises stehende Schulen stark beschädigt worden. 5900 Schüler sind unmittelbar betroffen. Die Erd- und Kellergeschosse der Schulgebäude In Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig liefen voll Wasser, Sporthallen wurden ebenso zerstört wie die Haustechnik. Die Schüler mussten in anderen Schulen untergebracht werden, auch Container wurden aufgestellt, damit Unterricht möglich war. „Derzeit wird nach wie vor an der Fertigstellung dieser temporären Unterbringung gearbeitet“, teilte die Kreisverwaltung dem Schulträgerausschuss in dessen jüngster Sitzung mit. Erst nach der Schaffung der temporären Raumlösungen und dem Aufbau der Ersatzschulstandorte für das Are-Gymnasium sowie für die Don-Bosco-Schule und die Levana-Schule könne die eigentliche Phase des Wiederaufbaus beginnen. Die Situation an den Schulen unterscheidet sich mitunter deutlich.

Are-Gymnasium: Das Angebot der Gemeinde Grafschaft, im Innovationspark einen Ersatzschulstandort für das Gymnasium zu errichten, wurde angenommen. Im Anschluss an die Fertigstellung der Containeranlage wurden die Mensa sowie das Sporthallenzelt errichtet. Für den naturwissenschaftlichen Unterricht wird derzeit noch ein weiteres Zeltgebäude errichtet. Die Laboreinbauten werden dabei so geplant, dass sie beim Rückbau der Schule in den Räumen des Are-Gymnasiums am alten Standort weiterverwendet werden können. Aufgrund von Bauverzögerungen ist mit der vollständigen Fertigstellung des Ersatzschulstandorts voraussichtlich im April zu rechnen.

Berufsbildende Schule: Es wurden bis zu 60 temporäre Klassenräume geschaffen. Im vergangenen November konnten die unversehrten Bereiche des Hauptgebäudes sowie die ersten beiden temporären Gebäude mit 40 Klassenräumen wieder für den Unterricht genutzt werden. Ein drittes Gebäude mit weiteren 19 Unterrichtsräumen wurde im Mai fertiggestellt. Daneben werden in zwei weiteren Zeltgebäuden eine temporäre Unterrichtswerkstatt und eine Kfz-Halle eingerichtet. Der Innenausbau der Kfz-Halle soll Anfang März fertiggestellt sein. Außerdem sind eine Gastronomieküche sowie ein Kunstraum geplant. Die Fertigstellung ist ebenfalls für Anfang März vorgesehen.

Peter-Joerres-Gymnasium: Die Schulgemeinschaft konnte wieder ins Schulgebäude zurückkehren und die unversehrten Obergeschosse für Unterrichtszwecke nutzen. Der Verwaltungsbereich befindet sich derzeit in einer gesonderten Containeranlage auf dem Schulhof. Darüber hinaus wurde eine weitere Containeranlage hinter der Sporthalle errichtet. Der Wiederaufbau des Erdgeschosses befindet sich derzeit in der Planung. Die Sporthalle kann zwischenzeitlich bereits wieder eingeschränkt für den Unterricht genutzt werden.

Von Boeselager Realschule: Es wurden Containerklassen und Bürocontainer errichtet, sodass an dieser Schule Unterricht gewährleistet werden kann. Die von der Flut betroffenen Bereiche wurden zwischenzeitlich vollständig entkernt und gereinigt. Die Erneuerung der Fenster- und Fassadenteile ist aktuell im Gange und wird voraussichtlich im April abgeschlossen. Die Sanierung des Sporthalleninnenraums ist aktuell in der Umsetzung. Laut Bauzeitenplan soll die Sporthalle noch vor den Sommerferien wieder nutzbar sein.

Don-Bosco-Schule: Die Schüler der Don-Bosco-Schule fanden im vergangenen Schuljahr Unterkunft an den Standorten der Janusz-Korczak-Schule, der Burgwegschule sowie der Nürburgringschule. Mit Beginn dieses Schuljahrs konnte die Schulgemeinschaft am Ersatzschulstandort an der Schützenstraße unterrichtet werden. Dort ist auf 8000 Quadratmetern ein komplettes dreigeschossiges Schulgebäude in Containerbauweise errichtet worden. Sämtliche Klassen- und Fachräume wurden dabei mit neuem Mobiliar und Unterrichtsmaterial eingerichtet. Schon bald soll es ein temporäres Sportzelt geben.

Levana-Schule: Die Schüler der Levana-Schule sind bislang in Neuwied in den Räumen der Christiane-Herzog-Schule sowie der Landesblindenschule untergebracht. Künftig sollen sie ebenfalls an der Schützenstraße in einer Containeranlage unterrichtet werden. Diese Containeranlage sieht schulartgerechte Einbauten wie Pflegebäder oder eine Aufzugsanlage vor. Voraussetzung für den Schulbetrieb der Levana-Schule ist allerdings die Herstellung des Außengeländes sowie der Zaunanlage. Die Vorbereitungen dafür laufen aktuell. Mit einer Fertigstellung wird gegen Ende März gerechnet.

Rhein-Gymnasium: Das Rhein-Gymnasium in Sinzig ist eine im Vergleich weniger stark betroffene Schule. Durch das abfallende Gelände waren das Kellergeschoss sowie die Sporthalle betroffen. Das Schulgebäude selbst und auch das Erweiterungsgebäude blieben jedoch ab dem Erdgeschoss unversehrt und konnten nach der Entkernung des Kellers zum Schulstart genutzt werden. Während die Schulen in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Fernwärme versorgt werden, ging im Rhein-Gymnasium auch die Heizungsanlage verloren, sie wurde nun durch eine temporäre Ölheizung ersetzt. Es ist beabsichtigt, sich möglichst an einem Nahwärmeverbund der Stadt Sinzig zu beteiligen. Die Sanierung des Sporthalleninnenraums soll zum Schuljahresbeginn 2023 / 24 fertiggestellt sein.

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