Vorbereitung für die Landesgartenschau 2022 Arbeiten am Ahrweiler Ahrtor haben begonnen

Ahrweiler · Die Arbeiten am Ahrweiler Ahrtor haben begonnen: Als Beitrag zur Landesgartenschau 2022 soll es für Besucher begehbar gemacht werden.

 Die westlichen Seite des Ahrtores ist für die Arbeiten am Turm eingerüstet. Die alte Holztreppe wurde bereits entfernt.

Die westlichen Seite des Ahrtores ist für die Arbeiten am Turm eingerüstet. Die alte Holztreppe wurde bereits entfernt.

Foto: Martin Gausmann

Es war ein schwarzer Tag in der Geschichte der alten Kreisstadt Ahrweiler: Am 29. Januar 1945 legte ein Bombenteppich die Ahrhut und Teile der Altstadt in Schutt und Asche. Vom einst stolzen Ahrtor aus dem 13. Jahrhundert blieb nur ein Torso mit Torbogen und den unteren Teilen der Halbbögen stehen. Ahrweiler baute wieder auf. 1957 wurde das Stadttor neu eingeweiht.

Doch betreten haben sein Inneres seitdem nur wenige Menschen. Und wenn, waren es meist städtische Mitarbeiter, die zur Saison die Fahne auf dem Dach des Stadttores hissten. Das soll sich ändern. Als Beitrag zur Landesgartenschau 2022 soll das Ahrtor begehbar gemacht werden. Die Arbeiten haben in dieser Woche begonnen.

Die westliche Seite des Stadttores ist eingerüstet. Die hölzerne Tortreppe zum Wehrgang ist verschwunden. Und Bauexperte Peter Jacobs hat in gut zehn Meter Höhe bereits mit dem Durchbruch der gut 80 Zentimeter starken Tormauer für den künftigen Besuchereingang begonnen.

Oberste Denkmalbehörde hat die Arbeiten genehmigt

Bei Hans Seul im Rathaus laufen die Fäden für das Projekt zusammen, für das die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) grünes Licht gegeben hat. Dies vor allem deshalb, weil durch die Begehbarmachung der historische Teil des Stadttores nicht berührt wird.

Denn von der Ahrhutstraße aus gesehen rechts neben dem Tor soll die bisherige Treppe zum Wehrgang erneuert und abgeknickt werden. Von der Plattform des Rundturmes in einer Höhe von rund 7,50 Metern aus wird dann eine weitere Treppe zu einem Podest und dem neuen Eingang führen, für den sich Peter Jacobs vorsichtig durch die Bruchsteinmauer kämpft. Denn diese besteht beidseitig aus Grauwacke, ist in der Mitte mit Abraum verfüllt. Der neue Eingang soll dann mit einer Stahltür versehen werden. Die Kosten für das Projekt beziffert Seul mit rund 125.000 Euro.

Der alte Eingang zum Stadttor befindet sich an der linken Seite und gehört zum 1945 nicht zerstörten Teil des Tores. Dieser soll lediglich mit einer neuen, zum Wehrturm passenden Tür versehen werden. Die über Jahrhunderte hinweg ausgetretene alte Treppe im linken Teil des Tores steht für die Begehbarmachung nicht zur Verfügung.

Auf Anweisung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (AAD) ist laut Seul auch untersucht worden, ob es möglich ist, den Besucherzugang barrierefrei zu gestalten. Das ist nicht möglich. Denn der Einbau eines Aufzugs, der auch vom Land als potenziellem Zuschussgeber angedacht wurde, würde einen Eingriff in die historische Bausubstanz bedeuten. Das schließt die GDKE aus.

Besuch im Turm nur im Rahmen von Führungen

Ausgeschlossen wurde vom Ahrweiler Ortsbeirat zudem eine freie Zugänglichkeit des Tores über die neue Treppe und den neuen Eingang. Hier will das Gremium mit dem Heimatverein Alt-Ahrweiler in Verhandlung treten, der auch für die Führungen in der Dokumentationsstätte Regierungsbunker verantwortlich zeichnet.

Denn eines will der Ortsbeirat nicht: dass im Ahrtor jeder machen kann, was er will, und das rund um die Uhr. Daher werden Führungen zu bestimmten Zeiten oder reservierte Gruppenführungen ganz klar favorisiert.

Der Blick aus dem Turm aus einer Höhe von rund 20 Metern in Richtung Altstadt ist auf jeden Fall lohnenswert. Aber schwindelfrei sollte man schon sein. Denn auch vom neuen Eingang geht es über offene Holztreppen nach oben.

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