GA-Redaktionsmobil in Bachem Ortsvorsteher erzählt erstmals von Flutnacht auf Zapfsäule

Serie | Bachem · Das Redaktionsmobil ist nach Bachem zurückgekehrt. Ortsvorsteher Ulrich Stieber erzählt vom schleppenden Wiederaufbau nach der Flut und davon, warum es nun dennoch mehr und mehr Normalität gibt. Erstmals schildert er im GA die Katastrophennacht aus seiner Perspektive.

 Bachems Ortsvorsteher Ulrich Stieber (rechts) schildert GA-Reporter Sven Westbrock die Situation im Ort gut ein Jahr nach der Flut.

Bachems Ortsvorsteher Ulrich Stieber (rechts) schildert GA-Reporter Sven Westbrock die Situation im Ort gut ein Jahr nach der Flut.

Foto: ahr-foto

Als die Flut am 14. Juli 2021 kommt, ist Ulrich Stieber bei den Eltern einer Freundin an der Ahrallee. Dort will der Ortsvorsteher des Bad Neuenahr-Ahrweiler-Bezirks Bachem helfen, deren Hab und Gut oben im Haus in Sicherheit zu bringen. Doch das Wasser steigt zu schnell, Stieber muss gehen, über den Garten, raus zum Auto. Bis zur Max-Planck-Straße kommt er damit noch. Die Tür kriegt er nur mit „voller Wucht“ auf. Sie klemmt schon, weil das Wasser so hoch steht. Dann „stellt sich das Auto langsam an einer Wand auf“, da die Fluten mehr und mehr drücken. Und sie tragen Stieber mit sich, erst bis zu einer Laterne, an der er sich festklammert. Dann lässt er sich auf die andere Straßenseite treiben, zu einer Tankstelle, wo er auf eine Zapfsäule klettert. Etwa sechs Stunden muss er dort ausharren, ehe er von der Besatzung eines DLRG-Boots gerettet wird.