Veranstaltung für guten Zweck in Bad Neuenahr 200 Radsportler strampeln stundenlang auf der Stelle

Bad Neuenahr · In Bad Neuenahr sind am Samstag 200 Menschen aufs Rad gestiegen ohne sich einen Meter vom Fleck zu kommen. Auf stationären Maschinen sammelten sie Geld für den guten Zweck.

 Die Radsportler auf ihren stationären Maschinen schwitzen für den guten Zweck.

Die Radsportler auf ihren stationären Maschinen schwitzen für den guten Zweck.

Foto: Martin Gausmann

Mächtig ins Schwitzen kamen am Samstag in Bad Neuenahr 200 Sport begeisterte Menschen beim zweiten „Cycling am Sonnenberg.“ Am dortigen Weingut standen in einem Zelt auf einer Brücke über der B 266 gleich 50 stationäre Fahrräder bereit. Eigentlich waren es sogar 52 solcher Maschinen. Denn denen, die dort jeweils zwei Stunden lang auf der Stelle trainierten, wurde von zwei professionellen Einheizern bei Hardrock- und Technoklängen Dampf gemacht. Nachdem im vergangenen Jahr ein solcher Cycling-Tag rund 5000 Euro für die Vortour der Hoffnung einspielte, sollte das in diesem Jahr verdoppelt werden. So zumindest ist es der Wunsch von Mitorganisatorin Michaela Wolff.

Das Veranstaltung fand im vergangenen Jahr nur kurz nach der Flutkatastrophe im Ahrtal statt und konnte auch wegen der Corona-Pandemie nicht so groß aufgezogen werden wie jetzt. Vier Einheiten von jeweils knapp zwei Stunden forderten die Sportler, sodass am Ende rund 200 Teilnehmer auf die Maschinen stiegen und für eine ausverkaufte Veranstaltung sorgten. Die Startgelder werden schon einen gehörigen Teil der Spende ausmachen, die am Ende auf das Konto der „Vortour der Hoffnung“ überwiesen wird. Die Tour sammelt Gelder zur Unterstützung krebs- und leukämiekranker Kinder und der dahinterstehenden Familien. Entsprechend freute sich Tour-Organisator Jürgen Grünwald zusammen mit dem örtlichen Koordinator Josef Nelles.

Zur Eröffnung begrüßten die Veranstalter am Samstagmorgen Landrätin Cornelia Weigand (parteilos), die Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil und den Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen (beide CDU) sowie Ahrweinkönigin Mariella Cramer. Sie alle wünschten der Veranstaltung den größtmöglichen Gewinn und einen guten Verlauf.

Weltmeister tritt sechs Stunden in die Pedale

Einer der ersten, die sich auf die Maschinen setzten, war Hans-Peter Durst. Der 64-Jährige ist eine Ikone des Paracycling, so wird der Radsport körperlich eingeschränkter Menschen bezeichnet. Er war mit großer Sicherheit der fitteste Sportler an diesem Tag. Durst, der nach einem Verkehrsunfall mit Verlust des Gleichgewichtssinns 1994 auf Anraten seiner Ärzte mit dem Fahrradfahren auf einem Dreirad begann, legte in der Folge eine unglaubliche Karriere hin. Höhepunkte waren zahlreiche Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren und bei Straßenrennen. Bei den paralympischen Spielen in Rio de Janeiro gewann er im Jahr 2016 zwei Goldmedaillen. Kein Wunder, dass dem Spitzenathleten zwei Stunden nicht genügten. Durst absolvierte gleich drei Einheiten und trat sechs Stunden in die Pedale.

Wer es ruhiger angehen wollte, konnte dies beim parallel stattfindenden „Tag der Hoffnung“ tun. Zur Unterhaltung für Alt und Jung warteten etwa ein Spielparcours, Glücksrad und Riesenhüpfburg. Am Abend gab es zum Ausklang Livemusik der Band „Blind Summit“, die mit Rock-Klassikern, deutschen Hits und eingängigen Pophymnen für gute Laune an einem schönen Sommerabend sorgte. Auch die Abendveranstaltung war mit mehr als 200 Gästen ausgebucht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort