500 Plätze Bad Neuenahr-Ahrweiler beschließt Parkhaus-Bau

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Der Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler hat jetzt den Bau eines neuen Parkhauses beschlossen. Geplant sind mehr als 500 Stellplätze.

 Für 7,1 Millionen Euro plant die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler den Bau eines Parkhauses auf der Fläche des Moses-Parkplatzes.

Für 7,1 Millionen Euro plant die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler den Bau eines Parkhauses auf der Fläche des Moses-Parkplatzes.

Foto: Martin Gausmann

Der Bau eines vierstöckigen Parkhauses auf der Fläche des Moses-Parkplatzes in Bad Neuenahr ist jetzt beschlossene Sache. Im Stadtrat gab es dafür eine große Mehrheit. Die Kosten liegen derzeit bei 7,1 Millionen Euro. Allerdings sind sie mit einer Gleitklausel versehen und steigen mit einem allgemeingültigen Baupreissteigerungsindex. Im Februar des Jahres 2023 soll mit den Arbeiten der Parkdecks begonnen werden, Fertigstellung soll dann nach etwa acht Monaten im November 2023 sein.

Für die Entwicklung der Innenstadt handele es sich um eine wichtige Maßnahme, unterstrich Bürgermeister Guido Orthen (CDU). Zwar sei das Parkhaus eigentlich für die Landesgartenschau geplant gewesen. Auch wenn diese Großveranstaltung nun um viele Jahre verschoben worden sei, habe sich jedoch ein großer Parkraumbedarf in der Kernstadt ergeben. Sowohl der Einzelhandel als auch im Innenstadtbereich tätige Betreiber von medizinischen Einrichtungen hatten in jüngster Vergangenheit ein massives Parkplatzdefizit beklagt.

CDU sieht „Revitalisierung der Innenstadt“

CDU-Fraktionsmitglied Andreas Geschier sprach von einem „öffentlichen Anstoß für eine Revitalisierung der Innenstadt“. Zudem könnten mit dem Bau eines mehr als 500 Stellplätze umfassenden Parkhauses an Straßen gelegene Parkbuchten wegfallen, die beispielsweise für Rad- oder Gehwege genutzt werden könnten.

Auch die SPD befand, dass durch den vorläufigen Wegfall der Landesgartenschau nicht der Bedarf an zusätzlichem Parkraum entfallen sei. Rolf Deißler erklärte für die FDP, der Verkehr in der Innenstadt sei mit einem Parkhaus besser gestalt- und lenkbar.

Linke und Wählergruppe kritisieren Projekt

Nicht einverstanden mit dem Projekt zeigten sich die Linken und die Wählergruppe Jakobs. „Die Ausgangslage hat sich geändert“, so Marion Morassi (Linke). Die Stadt habe nun andere Probleme als den Bau von Parkdecks. Lieber solle Geld für bezahlbaren Wohnraum oder einen besseren Öffentlichen Personennahverkehr verausgabt werden. Das vorgesehene Parkhaus nannte Morassi „ein ökologisches und ökonomisches Auslaufmodell“. „Wann nutzen wir die schreckliche Katastrophe endlich für ein neues Denken?“, fragte die Linken-Vertreterin.

Jürgen Lorentz von der Wählergruppe Jakobs betonte, die Stadt habe andere, wichtigere Maßnahmen abzuarbeiten. „Ich bin schockiert, dass die Stadt hier eine nicht zwingend notwendige Ausgabe in Höhe von mindestens 7,1 Millionen Euro tätigen will“, sagte Lorenz. Es handele sich um eine „Luxusmaßnahme“, deren Realisierung „ignorant und unangemessen“ sei. Es blieb bei diesen zwei Gegenstimmen. Die große Mehrheit des Stadtrates votierte für das Parkhaus.

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