Start am 2. November Bad Neuenahr-Ahrweiler gründet Aufbaugesellschaft

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler will so schnell wie möglich die Infrastruktur wieder aufbauen. Dafür hat der Stadtrat die Gründung einer Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft beschlossen.

 Aufräumen nach der Flut: In Bad Neuenahr-Ahrweiler gibt es jetzt eine Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft. Am 2. November nimmt sie die Arbeit.

Aufräumen nach der Flut: In Bad Neuenahr-Ahrweiler gibt es jetzt eine Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft. Am 2. November nimmt sie die Arbeit.

Foto: Rosanna Großmann

Schon am 2. November soll die neu gegründete Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler ihre Arbeit aufnehmen. Das erklärte Bürgermeister Guido Orthen (CDU) dem Stadtrat, nachdem dieser einstimmig die Gründung der 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Stadt in der Rechtsform einer GmbH beschlossen hatte. „Ein wichtiger Schritt, um so schnell wie möglich in einen Aufbau unserer durch die Starkregenkatastrophe zerstörten Infrastruktur zu kommen“, fand der Bürgermeister. Schon am Tag nach der Ratssitzung war der Notartermin anberaumt, direkt im Anschluss soll das Firmenkonto eröffnet und das Stammkapital in Höhe von 500 000 Euro dorthin überwiesen werden.

Die Flutkatastrophe hatte in der Kreisstadt die gigantische Schadenssumme von rund 1,6 Milliarden Euro allein an kommunalem Eigentum verursacht, so die vorläufige Schätzung der Stadtverwaltung. So gut wie alle Brücken und viele wichtige Straßen waren ebenso zerstört worden wie zahllose Ver- und Entsorgungseinrichtungen, einige städtische Gebäude, die meisten Parks und Sportanlagen. Sogar die Ahr selbst ist kaum wiederzuerkennen und hat große Bereiche ihres ehemaligen Ufers mitgerissen. Wenn man die kommunale Infrastruktur komplett wiederherstellen wolle, müsse man von mindestens 400 Einzelprojekten ausgehen, rechnete Orthen vor.

Flutschäden überfordern bestehende Strukturen der Stadtverwaltung

Doch eine derartige Dimension der Schäden überfordere die bestehenden Strukturen der Stadtverwaltung bei Weitem, gab er zu. Innerhalb der derzeitigen organisatorischen und personellen Möglichkeiten lasse sich der Aufbau der städtischen Infrastruktur nicht bewerkstelligen. Zumal auch das Tagesgeschäft wieder erledigt werden müsse, was allein schon die Stadtverwaltung im Anschluss nach der Katastrophe vor immer wieder neue Herausforderungen stelle. Zumindest in den kommenden Monaten und wahrscheinlich sogar auf Jahre hinaus sei mit teils erheblichem Zusatzaufwand zu rechnen, da die geregelten Abläufe vielfach durch den Umgang mit Provisorien gestört würden.

Diesem Dilemma soll nun mit einer vom Rathaus organisatorisch getrennten und selbstständig arbeitenden Gesellschaft begegnet werden. Die Stadt tritt hierbei als alleiniger Gesellschafter der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft in der Rechtsform einer GmbH auf. Mit getrennten Abteilungen für Tiefbau, Hochbau sowie Grün- und Freianlagen soll der Gesellschaft die Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen zum Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe übertragen werden. Die Gesellschaft soll hierbei in erster Linie die Bauherrenaufgabe übernehmen und eine Realisierung der Projekte auf Grundlage von durch die Stadt erteilten Einzelaufträgen sicherstellen. Darüber hinaus soll der Gesellschaft die Planung, der Bau und gegebenenfalls auch die Bewirtschaftung von Projekten des kommunalen Wohnungsbaus übertragen werden können.

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