Hitzerekord in Bad Neuenahr-Ahrweiler Siesta mit Dusche

Kolumne · Bad Neuenahr-Ahrweiler eilt von einem Hitzerekord zum nächsten. Doch auf das Wetter ist kein Verlass, meint GA-Redakteur Volker Jost.

 Abkühlung tat Not am Dienstag, denn da wurde ein neuer Temperaturrekord in Bad Neuenahr-Ahrweiler gemessen.

Abkühlung tat Not am Dienstag, denn da wurde ein neuer Temperaturrekord in Bad Neuenahr-Ahrweiler gemessen.

Foto: Martin Gausmann

In die Rekordbücher trug sich Bad Neuenahr-Ahrweiler am Wochenanfang gleich zweimal ein. Am Montag wurde nämlich in der Kreisstadt die bisher höchste Temperatur in diesem Jahr in ganz Deutschland gemessen, 35,7 Grad zeigte das Thermometer des Deutschen Wetterdienstes an, so heiß war es noch in keinem anderen Ort in der Republik. Doch der Rekord hielt nicht lange, schon am nächsten Tag wurde er pulverisiert – und zwar von Bad Neuenahr-Ahrweiler selbst. Mit 36,5 Grad Celsius war es in der Kur- und Rotweinmetropole fast ein ganzes Grad heißer als tags zuvor, obwohl da schon der Asphalt glühte. Der Schweiß floss an beiden Tagen in Strömen, und wer konnte, machte kurzerhand Siesta wie sonst in der Sonne Spaniens.

Die Sonnenanbeter hatten allerdings nur kurz Grund zur Freude, denn schon am frühen Dienstagnachmittag verdunkelten schwarze Gewitterwolken den Himmel über der Kreisstadt. Mit viel Getöse, einem ordentlichen Regenschauer und stürmischem Wind wurde die Hitze in wenige Minuten weggeblasen.

Noch schlimmer traf die kalte Dusche allerdings die Landstriche in der Umgebung. In mehreren Orten der Voreifel und entlang des Mittelrheins prasselte der Regen in solchen Mengen herab, dass Straßen überflutet wurden und Keller vollliefen. Besonders Rheinbach und seine Höhenorte wurden vom Donnergott Thor mit Blitzen und Sturzfluten böse traktiert. Im Kreis Neuwied stürzten bei Erpel und Bad Hönningen Bäume auf die Bundesstraße 42. Auch in Remagen musste die Feuerwehr zu mehreren Einsatzorten ausrücken. Am Spektakulärsten war dabei der Einsatz bei der örtlichen Polizeiwache, denn deren Keller stand nuter Wasser und musste leergepumpt werden.

Das Wetter bleibt also in diesem meteorologisch merkwürdigen Sommer weiterhin unberechenbar. Die Sonne ist erst mal weg. Doch der Rekord bleibt für die Ewigkeit – vorerst.