Vornberger Gelände in Bad Neuenahr So teuer sind die geplanten Eigentumswohnungen im „Quahrtier“

Bad Neuenahr · In zwei Jahren sollen die ersten Eigentümer in ein Wohn- und Geschäftshaus einziehen, geht es nach dem zuständigen Ausschuss. Der Blick in die Planungsunterlagen zeigt jedoch, dass die Wohnungspreise gepfeffert sein werden.

So sieht ein Entwurf für ein geplantes Gebäude auf dem Vornberger Gelände aus.

So sieht ein Entwurf für ein geplantes Gebäude auf dem Vornberger Gelände aus.

Foto: Rhein-Ahr-Immobilien/ahr-foto

Es gibt einen neuen Stand für die Planungen im sogenannten „QuAHRtier“ auf dem Vornberger-Gelände. Der Bau und Planungsausschuss hat dem Stadtrat empfohlen, den Bau eines ersten Hauses mit Eigentumswohnungen zu ermöglichen.
Zur Erklärung: In den städtischen Gremien tauchen die Planungen für mehr als 100 Wohnungen und mehr als 4000 Quadratmeter Gewerbefläche in jüngster Zeit immer öfter auf den Tagesordnungen auf. Jetzt gab es zwei Empfehlungen des Bau- und Planungsausschusses an den Stadtrat. Zum einen soll die vom Rat im Juli 2021 verhängte Veränderungssperre um ein Jahr verlängert werden. In gleicher Sitzung empfahl der Ausschuss aber auch, diese Sperre in dem Teilbereich hin zur Hauptstraße aufzuheben, um den Bau des genannten Hauses mit den 29 Eigentumswohnungen zu ermöglichen.

Mit der Veränderungssperre hatte der Stadtrat vor knapp zwei Jahren auf geschaffene Fakten des Investors, der Grafschafter 4 L GmbH, reagiert. Die hatte Bauanträge gestellt, die Planungen gefielen Rat und Verwaltung aber nicht, erschienen zu überdimensioniert. In der Folge wurde von Investorenseite vieles verringert. Wohnungen, Gebäudehöhen, Parkplätze und Verkaufsflächen wurden reduziert, am Ende herrschte Einigkeit. Auch, weil eine Woche nach Verhängung der Veränderungssperre die Flutkatastrophe über das Ahrtal hereinbracht, trat erst einmal Stillstand bei der Umsetzung des Projekts ein. Daher solle der Stadtrat nun die auf zwei Jahre begrenzte Sperre um ein Jahr verlängern, so Karsten Hartmuth von der Verwaltung. Im Rathaus will die Bauabteilung auf der sicheren Seite bleiben, liegt doch aktuell bislang nur eine Entwurfsplanung vor, die der Stadtrat absegnete.

 Kein schöner Anblick: Das unbebaute Vornberger-Gelände in Bad Neuenahr.

Kein schöner Anblick: Das unbebaute Vornberger-Gelände in Bad Neuenahr.

Foto: AHR-FOTO

Die Einzelheiten des Projekts sind ambitioniert

Allerdings möchte der Investor aus der Grafschaft nun möglichst rasch erste Fakten schaffen und das sogenannte „Gebäude eins“ in dem nun als „QuAHRtier“ bezeichneten Vornberger-Gelände in die Tat umsetzen. Hierfür empfahl der Bau- und Planungsausschuss dem Stadtrat einstimmig das Votum für eine partielle Ausnahme von der Veränderungssperre. Zudem soll der Rat das Einvernehmen zum Neubau dieses ersten Wohn- und Geschäftshauses inklusive Tiefgarage erteilen.

Entstehen sollen in diesem ersten, fünfgeschossigen Haus 29 Eigentumswohnungen, Loggien, Gärten und Gewerbeeinheiten, so das Exposé. Insgesamt sollen 647 Quadratmeter Gewerbeflächen und 2557 Quadratmeter Wohnflächen gebaut werden. Die zwischen 58 und 211 Quadratmeter großen Wohnungen sind von zwei bis vier Zimmern ausgelegt, eine angeschlossene Tiefgarage soll demnach 22 Pkw-Stellplätze bieten. Insgesamt sind für das Gebäude 52 Stellplätze notwendig, von denen 21 in einer der weiteren Tiefgaragen angeboten werden sollen. Neun Stellplätze sind zudem oberirdisch geplant. Das erste Gebäude soll nach den Vorstellungen des Investors im Sommer 2025 fertiggestellt sein.

Gepfefferte Preise

Die größte Wohnung mit 211,93 Quadratmetern Flächen, in denen eine Terrasse von 50 Quadratmetern Größe involviert ist, kostet laut Exposé 1,25 Millionen Euro. Für eine knapp 93 Quadratmeter große Wohnung inklusive 7,75 Quadratmetern großer Terrasse werden 499.000 Euro aufgerufen und 65 Quadratmeter als Zwei-Zimmer-Wohnung im dritten Obergeschoss kosten immerhin noch 359.500 Euro. Das bedeutet bis zu 6000 Euro pro Quadratmeter. Wer dazu noch einen Stellplatz kaufen möchte, zahlt noch einmal 10.000 Euro, bei zwei Stellplätzen sind es 25.000 Euro und jeder weitere Stellplatz kostet 22.500 Euro.

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