Müll und Beschädigungen SPD beklagt Zustand des Bahnhofs in Bad Neuenahr
Bad Neuenahr · Die Außenanlagen des Bad Neuenahrer Bahnhofs sind alles andere als eine Visitenkarte. Durch nicht beseitigten Unrat ist ein Schandfleck entstanden. Das prangern die Sozialdemokraten der Kurstadt an.
Eigentlich sollte ein Bahnhof so etwas wie die Vistenkarte einer Stadt sein: In Bad Neuenahr ist die Bahnstation allerdings alles andere als ein Aushängeschild. Was freilich nichts mit dem 1880 eingeweihten Gebäude selbst oder mit den derzeitigen Bauarbeiten rund um den Bahnhof zu tun hat. Vielmehr ist durch nicht weggefegten und entsorgten Müll ein Schandfleck entstanden.
Am 4. November 1879 wurde der Grundstein für das Hauptgebäude des Bad Neuenahrer Bahnhofs gelegt, und im Zuge der Eröffnung der Ahrtalstrecke fuhr bereits am 17. September 1880 der erste Zug mit „gehobenen Herrschaften“ in den Bahnhof ein. Heute ist die Ahrtalbahn ein wichtiges Verkehrsmittel für Pendler, Schüler und Touristen. Die Zustände rund um den Bahnhof haben nun auch die SPD auf den Plan gerufen.
„Das Erscheinungsbild der Außenanlagen zwischen Bahnhofsgebäude und Gleise am Bahnhof ist unzumutbar“, so die Sozialdemokraten der Kreisstadt, die auf Verunreinigungen, Müll und Schäden hinweisen. „Die Außenanlagen auf der rückwärtigen Seite des Bahnhofs befinden sich in einem regelrechten Zustand der Verwahrlosung“, sagte Alexander Simon, Vorstand des SPD-Ortsvereins. „Das ist umso ärgerlicher, weil jeder Bahnkunde mit seinem Ticket Reinigung und Instandhaltung mitbezahlt – und das nicht zu knapp.“
Der Bahnhof Bad Neuenahr steht bekanntlich unter Denkmalschutz und sollte das Tor zur Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler sein. „Doch wenn Touristen, die mit der Bahn anreisen, aussteigen, erwartet sie zunächst ein Bild des Schreckens“, so Simon. Auch als erster Eindruck für die erwarteten Besucher der Landesgartenschau, die im April 2022 ihre Tore öffnet, sei die derzeitige Situation alles andere als angenehm. Besonders aber für die täglichen Bahnkunden der Kreisstadt sei der Aufenthalt im Wartebereich der Gleise inakzeptabel, so die SPD.
Sie richten ihre Forderung an die Bahn, die für den Wartebereich zuständig ist, regelmäßige Reinigungen durchzuführen, die Schäden zu beseitigen und für ein angemessenes Erscheinungsbild des Wartebereichs zu sorgen. Simon: „Hierauf haben die Bahnkunden Anspruch.“
Die Bahn hatte das Bahnhofsgebäude (ohne Außenanlagen) Ende 2016 an private Investoren aus der Region verkauft. Den mittleren Teil des Gebäudes nutzt die Bahn mit ihrem „Reisezentrum“. Eine Wartehalle gibt es derzeit nicht. Im Gebäude selbst wurde in den für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Bereichen saniert.
Für jeden Halt eines Nahverkehrszuges am Bahnhof erhält die Bahn über die Ticketpreise ein sogenanntes „Stationsentgelt“. „Im Jahr summiert sich das Entgelt allein für den Bahnhof Bad Neuenahr auf rund 90.000 Euro“, erklärte Simon. Von diesem Geld sollten eigentlich Reinigungen und Reparaturen bezahlt werden.
„Auch wenn die Einnahmen aus diesem Entgelt nicht ortsgebunden eingesetzt werden müssen, so muss doch ein Teil in den Unterhalt der Bahnhofsanlage zurückfließen“, sagte der SPD-Sprecher. Und: „Es kann nicht sein, dass Schaufensterprojekte wie Leipzig oder Stuttgart auch auf Kosten der kleineren Bahnhöfe finanziert werden und der Wartebereich in Bad Neuenahr verkommt.“
Bis Redaktionsschluss lag dem GA eine von der Deutschen Bahn erbetene Stellungnahme nicht vor.