Dauerhafte Querungen nach der Flut Neue Brücken in Bad Neuenahr-Ahrweiler werden höher und länger

Bad Neuenahr-Ahrweiler · In Bad Neuenahr-Ahrweiler sollen die provisorischen Brücken gegen dauerhafte Modelle ausgetauscht werden. Sie werden höher und länger als ihre Vorgänger, die bei der Flut weggerissen wurden.

Die provisorische Ahr-Querung an der Landgrafenstraße wird gegen eine auf Dauer angelegte Brücke ausgetauscht.

Die provisorische Ahr-Querung an der Landgrafenstraße wird gegen eine auf Dauer angelegte Brücke ausgetauscht.

Foto: AHR-FOTO

Brücken verbinden. Umso schmerzlicher wurden sie vermisst, als die Flut im Juli 2021 die Ahrquerungen in der Katastrophennacht zerstört und weggerissen hatte. Der Süden von Bad Neuenahr-Ahrweiler war nahezu abgeschnitten von der Innenstadt und den Einkaufsmöglichkeiten. Behelfsbrücken wurden geschaffen, um das zueinander zu führen, was zusammengehört. Wenngleich die Provisorien gut funktionieren, wird nun über den Bau der dauerhaften neuen Verbindungen nachgedacht, die in Zukunft die Ahr überspannen sollen. Im Bauausschuss der Kreisstadt wurden die ersten Pläne für eine neue Brücke an der Landgrafenstraße sowie für eine Brücke für den Ortsteil Bachem präsentiert. Zuvor waren die Konstruktionen bereits in den Ortsbeiräten vorgestellt worden.

Die neue Brücke an der Landgrafenstraße soll im Frühjahr 2024 gebaut werden. 16 Monate sind für die Arbeiten kalkuliert. Wie die Stadt mitteilte, wird sie vermutlich 30 Zentimeter höher werden als ihr Vorgängerbau. Auch die Stützweite der Brücke ändert sich: von 33 auf fast 48 Meter. Grund ist das breite gewordene Flussbett.

Folgende Fahrbahnaufteilung ist vorgesehen: Die Fahrspuren für Schwerlastverkehr, Busse und Pkw betragen jeweils 3,25 Meter plus beidseitig zwei Meter Radweg. Die Gesamtbreite der Fahrbahn beträgt somit 10,50 Meter. Hinzu kommen die Gehwege für Fußgänger. Eine Breite von zwei Metern steht für sie zur Verfügung. Die Gesamtbreite der Brücke zwischen den Geländern liegt somit in Summe bei 14,50 Metern. Die derzeitige Behelfsbrücke muss so lange stehen bleiben, bis die neue Brücke in Nutzung gehen kann. Erst dann kann sie zurückgebaut werden.

Hauptträger aus Stahl

Die neue Brücke wird mit stählernen Hauptträgern („Stahlverbundbrücke“) länger sein als die in der Katastrophennacht weggerissene Konstruktion. Auch soll der Radweg unter dem Bauwerk herführen können. Das benachbarte Seta-Hotel, die Klinik Kurköln und das Parkhaus könnten mit der vorgesehenen Brückenkonstruktion wie vor der Flut erreicht werden, hieß es im Ausschuss.

Um auch extremen Hochwassern standzuhalten, ist eine rund 15 Meter tiefe Gründung vorgesehen, führte die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft der Stadt aus, der die Federführung bei dem Vorhaben obliegt. Die Anbindung des Ahrradweges zur Landgrafenstraße erfolge über zwei Rampen. Ins Parkhaus, das einst insbesondere als Parkplatz für Besucher des Spielcasinos und der Ahrthermen gebaut wurde, soll nach den aktuellen Vorstellungen über die Felix-Rütten-Straße angefahren werden. Dort soll in Zukunft auch die Ausfahrt für die Nutzer sein.

Die für den Ortsteil Bachem vorgesehene Ahrüberquerung aus Spannbeton soll fast vier Millionen Euro kosten. Auch hier wird von einer 16-monatigen Bauzeit ausgegangen. Im Vergleich zum von den braunen Fluten weggerissenen Vorgängerbau soll die neue Brücke wie auf der Landgrafenstraße ebenfalls etwas höher und länger werden. Die vormals 50 Meter lange Brücke wird nach den Planungen künftig fast siebzig Meter lang sein. Angaben wurden auch zur Fahrbahnbreite gemacht: 9,5 Meter stehen Autos und Radfahrern zur Verfügung. Parallel verlaufen die Gehwege. Obliegt einem Planungsbüro aus Weimar die konzeptionelle Betreuung der Landgrafenbrücke, so sind heimische Planer mit der der Bachemer Brücke betraut: die Büros Planning plus mit Jens Heckenbach und das Ingenieurbüro Hermann Terporten zeichnen für das Bauwerk verantwortlich.

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