Buch von gebürtiger Ahrtalerin So lassen sich Fähigkeiten von Senioren aktivieren
Ahrweiler · Eine gebürtige Ahrtalerin hat ein Buch für die Arbeit mit Senioren geschrieben. Es könnte zu einem Handbuch werden, das Fachkräfte genauso wie Angehörige täglich aufschlagen.
„Wasser, Quell des Lebens“, „Zauber der Liebe“ und „Kunterbunt“ – die Übersicht liest sich wie eine Anleitung zum Wohlfühlen. Katja Borchert-Giel ist unter die Autorinnen gegangen. Die gebürtige Ahrtalerin, die heute in Oelde im Münsterland lebt, hat ihr Fachbuch „Aktivieren rund ums Jahr" für die Arbeit mit Senioren im Heim, in ambulanten Einrichtungen und zuhause geschrieben.
Es könnte zu einem Handbuch werden, das Fachkräfte, genauso wie Angehörige täglich aufschlagen. Denn es enthält eine Fülle von Anregungen, geeignet um die Fähigkeiten älterer Menschen mit und ohne Demenz zu fördern, Ressourcen zu stärken und die Lebensqualität zu steigern. „Es gibt immer mehr Pflegebedürftige“, weiß Borchert-Giel, die möchte, „dass sich das Angebot verbessert“.
Seit 2013 als Betreuungsassistentin im Seniorenheim tätig, hat sie das Buch aus der Praxis für die Praxis verfasst. Es enthält 52 Themenstunden, jede für sich ein reichhaltiger Vorrat an Impulsen. Vom Frühlingserwachen bis zur Winterzeit spannen sich die kurzweiligen Aktivierungen. Darüber hinaus schöpfen sie aus Natur, Kultur und Bereichen des Lebens, die einen jeden Menschen tangieren. „Aus heiterem Himmel“, „Kerngesund“ und „Kleider machen Leute“ lauten die Überschriften oder „Nimm‘s mit Humor“, „Quer durch den Garten“ und „Sportlich unterwegs“. Da kommt schon beim Lesen Laune auf.
Als Borchert-Giel im Heim mit der Gruppenaktivierung befasst war, „begann ich mir Kapitel auszudenken“. Unter einem Oberbegriff ging es um Blumen, Farben, Sprichwörter. „Am Schluss stand schon ein Gedicht. Ich habe das immer weiter ausgebaut“. So musste sie nicht vor jeder Stunde neu überlegen, sondern konnte auf eine spezifische Sammlung zurückgreifen: „Ich hatte für mich ein tolles Arbeitswerkzeug erstellt. Das war zuletzt ein großer Ordner.“
Die 55-Jährige wäre froh gewesen, „wenn ich so etwas von Anfang an gehabt hätte. So kam ihr die Idee, die Vorarbeit anderen Betreuungs- und Pflegekräften an die Hand zu geben. Für das Buch arbeitete sie die Kapitel auf: „Ich habe versucht, die Kapitel gleich lang zu machen und gleich aufzubauen.“
Von Sprichwörtern zu Zungenbrechern
Zur Einstimmung gibt’s jeweils eine Deko, etwa im „Komm lieber Mai“-Kapitel Zweige mit bunten Bändern oder Maikäfer- und Maiglöckchenbilder. Lieder dürfen nicht fehlen, zumal Borchert-Giel auch in der musikalischen Früherziehung und als zertifizierte Musikgeragogin in der musikalischen Altenbildung tätig ist. Sprichwörtern und Redewendungen („Alles neu macht der Mai“) folgen Zungenbrecher und der Schüttelreim „Mai ist’s, wenn im Wind die Lieder fliegen und wir küssend unterm Flieder liegen“.
Hinzu kommen Wortsuche, Maibräuche, besondere Mai-Tage, wie die Eisheiligen und der Muttertag, ein Teekesselchen, Rätsel und Bauernweisheiten. Freude und ein Erfolgserlebnis garantieren nicht zuletzt die Reimrätsel.